Banking ist der Überbegriff für alle banktypischen Geschäfte in seinen verschiedenen Ausprägungen. Die Finanzbranche ist aktuell einem starken Wandel ausgesetzt – durch Technologie, Regulatorien und durch den Auftritt neuer Marktteilnehmer. Die Begriffe, API Banking, Banking as a Service und White Label Banking bezeichnen nicht in dem Sinne eigenständige Formen des Bankings, vielmehr ergänzende Modelle und Konzepte. Modelle allerdings, welche das traditionelle Banking und dazugehörige Geschäftsmodelle stark beeinflussen und nachhaltig verändern können.
Klassisches Banking
Wesentliche Ausprägungen, welche durch neue Modelle und Konzepte beeinflusst werden:
Equity Banking
Eine Form der Beteiligungsfinanzierung. Die Bank finanziert Eigenmittel, oft für junge Unternehmen mit hohem Potenzial.
Investment Banking
Primär Unternehmens- oder Projektfinanzierung, auch im Umfeld von Fusionen und Übernahmen, plus Wertpapierhandel.
Private Banking
Die Anlageberatung und Vermögensverwaltung für private und auch institutionelle Kunden.
Retail Banking
Das klassische Mengengeschäft mit standardisierten Produkten (Kontoführung, Zahlungsverkehr, Kreditkarten, Kredite etc.) für die grosse Masse der Individualkunden.
Ergänzende Modelle
Die folgenden Modelle des Bankings sind nicht absolut scharf voneinander zu trennen, die Grenzen zwischen den einzelnen Formen sind teilweise fliessend. White Label Banking und Banking as a Service zielen, zumindest teilweise, in eine ähnliche Richtung. API Banking kann bei der einen wie bei der anderen Form eine Rolle spielen.
Im Kern geht es bei allen drei Modellen und Konzepten darum, dass neue Anbieter ohne Banklizenz (Fintechs und innovative Finanzdienstleister) wie auch etablierte Finanzinstitute neue Services anbieten können. Im Fokus steht dabei, dass über APIs aggregierte Daten und Prozesse (meist von Banken) in Applikationen von Drittparteien (oft Fintechs) nutzbar gemacht werden können. So werden für User und Kunden neue Services und Finanzdienstleistungen möglich, die mit Daten aus verschiedenen Quellen arbeiten und deshalb das Banking, den Zahlungsverkehr und andere Geldgeschäfte sehr viel einfacher und komfortabler machen.
Banking ist im Umbruch und wird vielseitiger – durch neue Funktionen und durch die wachsende Zahl von Anbietern, Banken und Nicht-Banken. Die erweiterten Formen des Bankings werden unter anderem durch Vorgaben wie PSD2 befeuert, welche eine Marktöffnung für Drittanbieter im Zahlungsverkehr forcieren. Die wichtigsten Modelle im Überblick, welche auf Geschäftsmodelle und Prozesse des traditionellen Bankings einwirken:
API Banking
Über APIs können Daten und Funktionen bestehender Anwendungen (zum Beispiel Online Banking-Plattformen) von Drittanbietern genutzt werden. Über APIs wird die einfache und schnelle Integration von Daten oder Banking-Funktionen in die Applikationen und Services von Drittparteien möglich.
Banking as a Service
Banking as a Service bezeichnet modulare Software- und Leistungspakete für digitale Geschäftsmodelle im Bereich Banking und Finanzdienstleistungen. Banking quasi aus dem Baukasten. Betrieben auf eigener Infrastruktur oder auf Plattformen von Drittparteien. Je nach Anbieter können Prozesse und Leistungen dazu gebucht werden, welche das Fehlen einer eigenen Banklizenz kompensieren.
Banking as a Platform
Im Kern entspricht BaaP der Definition von Banking as a Service. Modulare Komponenten für Banking Services können auf einer Plattform oder zu einer Plattform kombiniert werden, um die gewünschten Finanzdienstleistungen zu erbringen.
White Label Banking
White Label Banking ist der Begriff für Infrastruktur und Leistungen – zur Verfügung gestellt und erbracht von einem Partner mit Banklizenz (White Label Bank) für eine Drittpartei ohne Banklizenz. Dadurch kann die Drittpartei gegenüber ihren Kunden wie eine Bank funktionieren und Finanzdienstleistungen in vollem Umfang anbieten.