Sa. Apr 27th, 2024

Steigende Metallpreise: Geschlossene Minen in Afrika und Australien werden reaktiviert, wie ORF berichtet: Die Bergbauindustrie will bereits stillgelegte Rohstoffminen wiederbeleben. Die sogenannten „Zombieminen“ befinden sich in unter anderem Europa, Australien und Südafrika und sollen den Konzernen dank neuer Technologien weitere Gewinne einbringen.

Stilllegung aufgrund von Konkurs

Die Gründe für den Verschluss der Zombieminen sind unterschiedlich. Einige Minen wurden aufgrund von Konkurs stillgelegt, andere aus politischen Gründen. Die Bergbaufirmen unternehmen diesen Schritt vor allem aus einer wirtschaftlichen Notlage heraus. So ist etwa die Umstellung auf saubere Energie mit grossen Einbussen im Bergbausektor verbunden. Die Wiedereröffnung alter Minen soll den Verlusten entgegenwirken.

Zunächst soll die Silbermine Vares in Bosnien-Herzegowina reaktiviert werden, weiche während des Bürgerkriegs in den 90er Jahren geschlossen wurde. Ein Neustart könnte bereits Ende 2022 erfolgen, so Paul Cronin, Chef der Bergbaufirma Adriatic Metals. Grund dafür: Der Silberpreis ist in den letzten Monaten um rund 40 Prozent gestiegen.
Daneben soll auch die Bokoni-Mine in Südafrika neu gestartet werden. Dort wird vorwiegend Platin abgebaut, welches jüngst ebenfalls einen Preisanstieg durchmachte.

Australien will ebenfalls Minen öffnen

Auch Australien plant die Wiedereröffnung bereits geschlossener Minen. Die beiden Rohstoffgiganten Mincor Resources und Panoramic Resources schlossen ihre Nickelminen erst im Jahr 2016, denken nun jedoch über einen Neustart nach. Zugute kommt den australischen Unternehmen, dass die geschlossenen Minen in der Zwischenzeit regelmässig gepflegt und gewartet wurden. Dadurch könnten die Minen bereits in wenigen Monaten wieder ans Netz gehen. Dasselbe gilt für die Honeymoon-Uranmine, welche im Zuge der sinkenden Uranpreise 2014 geschlossen wurde. Bereits in den nächsten zwölf Monaten könnte es hier wieder mit Minenarbeiten losgehen. Dies verkündetete das Unternehmen Boss Energy und verwies auf eine aktuelle Machbarkeitsstudie.

Wann genau die genannten Minen den Betrieb wieder aufnehmen, ist indes nicht bekannt. Aufgrund der Gefahr, dass die Preise für Metalle langfristig wieder sinken, ist jedoch von einem baldigen Neustart auszugehen. Im Vordergrund sollen dabei nicht nur finanzielle Profite, sondern auch die Umwelt stehen. Adriatic Metals Chef Cronin:

„Einige der verlassenen Minen stellen ein grosses Problem dar und könnten die Umwelt künftig belasten. Eine Reaktivierung der Minen könnte der Umwelt zugute kommen und dadurch auch potenzielle Aktionäre auf den Plan rufen.“

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