Sa. Apr 27th, 2024

Am 23. Juni 2016 entschied sich die Mehrheit der Briten dafür, die EU zu verlassen. Auf das sogenannte Brexit-Referendum folgten erst einmal Schock und anschließend zäh vorangehende Verhandlungen. Offizieller “Exit Day” soll der 29. März 2019 sein. Die Brexit-Kampagne hatte bereits vor dem Termin des Referendums für viel Wirbel gesorgt. Die Entscheidung der Briten hatte und hat noch immer tiefgreifende politische, kulturelle und wirtschaftliche Konsequenzen. Das britische Pfund ging auf Talfahrt und auch der Rest des Forex-Marktes blieb nicht verschont. Mehr Informationen dazu, welche Konsequenzen die Brexit-Entscheidung auf den internationalen Währungsmarkt hatte, finden Sie hier.

Der Forex-Markt direkt nach dem Referendum

Der Wert des Pfundes wurde bereits rückläufig, als deutlich wurde, dass die Briten sich für einen Ausstieg aus der EU entscheiden würden. Nach einer ersten starken Talfahrt kam es immer wieder zu kleineren Kurseinbrüchen und einem Wertverlust, von dem sich die britische Währung bisher noch nicht wieder erholen konnte. Kurz nachdem deutlich wurde, welchen Ausgang das Referendum genommen hatte, sank das Pfund auf 1,3229 US-Dollar – dem tiefsten Stand seit 1985 – ab.

Auch der Euro musste deutlich an Wert einbüßen. Neben dem Vertrauensverlust in die EU, der mit dem Referendum einherging, waren es auch die Erwartungen weiterer geldpolitischer Lockerungen, die ihn schwächeln ließen. Am 24. Juni 2016, einen Tag nach dem Referendum, fiel er zeitweise auf 1,0913 US-Dollar und büßte 3,5 Prozent seines Wertes ein. Für den Euro war dies der tiefste Stand seit März 2016.

Deutlich besser hingegen sah es für den Japanischen Yen und den Schweizer Franken aus, die während dieser Zeit als sicherer Hafen galten. Dass es zu so einer heftigen Reaktion kam, ist jedoch nicht weiter überraschend. Ein Großteil der Marktteilnehmer hatte in den Handelstagen vor dem Referendum damit gerechnet, dass sich die Briten für einen Verbleib in der EU entscheiden würden. Der Euro konnte sich jedoch relativ schnell wieder erholen. Bereits am Nachmittag des 24. Junis lag er wieder bei 1,1100 US-Dollar.

Die Entwicklung nach dem Referendum

Alle, die sich mit Forex Trading beschäftigen, die behalten die Brexit-Verhandlungen genau im Auge, denn diese sind oftmals ausschlaggebend für große Entwicklungen des Devisenmarkts. Seit Juni 2016 ist das britische Pfund ein politischer Spielball. Der Kurs des Pfundes reagiert auf jede Entscheidung und Entwicklung des EU-Austrittsprozesses. Im August 2017 fiel die britische Währung zum Beispiel auf den niedrigsten Wert seit der Finanzkrise. Für einen Pfund bekam man nur noch 1,10 Euro – für britische Touristen in Kontinentaleuropa wurde der Urlaub also richtig teuer.

Grund für den plötzlichen Absturz der Währung war die Tatsache, dass die britischen Inflationsdaten für den Juli nicht den Erwartungen entsprachen. Für Investoren schienen Zinsanhebungen seitens der Bank of England dadurch sehr unwahrscheinlich. Ein niedriges Zinsniveau macht ein Land für Anleger uninteressant. Devisen wurden verkauft und das Pfund sank stark ab. Alles in allem wird die Zukunft des Vereinigten Königreichs von vielen am Finanzmarkt tätigen Menschen als negativ angesehen. Da hilft es natürlich nicht, dass die Regierung in Westminster mit einer extrem knappen Mehrheit an der Macht ist, und kaum ein Minister eine klare Vorstellung davon hat, wie genau man sich einen Austritt aus der EU denn überhaupt vorzustellen hat.

Dennoch ist die von einigen Experten vorausgesagte Rezession bisher ausgeblieben. Doch das bedeutet nicht, dass der “Brexit-Dämpfer“ nicht noch kommt. Es ist vor allem diese Ungewissheit, die sich nun bereits seit 2016 negativ auf das Pfund auswirkt. Anstatt Klarheit gibt es weiterhin Rätselraten. Aus diesem Grund gibt es auch eine riesige Bandbreite an Zukunftsprognosen. Während einige Experten der Meinung sind, das Pfund sei bald weniger wert als ein Euro, rechnen andere wiederum mit einer deutlichen Erholung.

Könnten Bitcoins beim Brexit helfen?

Eine ungewöhnliche aber durchaus realistische Lösung für das Handelsproblem, mit dem sich Großbritannien aufgrund des EU-Austritts auseinandersetzen muss, könnte die Technologie sein, auf der Bitcoins basieren. Die Rede ist natürlich von der Blockchain. Noch streiten sich die Experten darüber, ob es sich bei der Technologie um Hype oder Revolution handelt, doch es lässt sich nicht bezweifeln, dass sie für die Briten viele Vorteile bringen könnte.

Im Grunde handelt es sich bei der Blockchain um ein öffentliches Register, in dem jede Bitcoin-Transaktion anonym festgehalten wird. Die Chain besteht aus verschiedenen Blöcken, an deren Ende ein einzigartiger Hash aufbewahrt wird. Um einen Hash zu erzeugen, müssen Informationen vom vorangegangenen Block verwendet werden. Schon die kleinste Änderung im Block würde einen vollkommen anderen Hash erzeugen. Auf diese Weise entsteht eine Art Wachssiegel, welches es verhindert, dass Informationen in der Blockchain verändert werden können. Sie kommt ohne finanzielle Institutionen wie Banken aus und ist international einsetzbar.

Die Probleme, die Großbritannien nach dem EU-Austritt mit dem Handel haben wird, könnten mit Blockchain-Technologie zwar nicht aus der Welt geschafft werden, doch könnte sie eine unterstützende Wirkung haben. Handelskosten könnten verringert und die Transparenz verbessert werden. Außerdem könnte die Blockchain vor Betrug schützen und den Handel vorantreiben, da die Verzollung schneller abgewickelt werden könnte.

Brexit ist noch immer ein Thema, das von Unsicherheiten geprägt wird. Das zeigt sich vor allem am Devisenmarkt und an der Kursentwicklung des Pfundes. Forex-Trader sollte die politischen Entwicklungen deshalb genau im Auge behalten.

One thought on “Brexit und seine Auswirkungen auf den Devisenmarkt”
  1. “Wir benötigen einen Katalysator, aber Chance-Risiko-begünstigt nicht jagen Brexit sentiment-driven bewegt sich unteren in das Pfund. ” Gegen den euro, das Pfund Geschicke look ausgesprochen flach, wie Sie getan haben, für viele Monate Reuters-Umfragen, vor allem, weil der euro bleibt auf einen Aufschwung gegen einen nachgebenden dollar.

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