Do. Mai 2nd, 2024

Künstliche Intelligenz soll die digitale Welt vor KI-Kreationen schützen, und zwar mithilfe von Kryptowährungen. Nein, das ist kein Witz, sondern ein neues Projekt, das KI und Kryptowährungen miteinander verbinden möchte. Interessant ist das neue Vorhaben nicht nur wegen des ganz besonderen Einsatzes der neuen Technologie. Wer hinter Worldcoin steckt, sorgt zudem für viel Aufmerksamkeit in der Kryptogemeinschaft.

OpenAI CEO engagiert sich in der Kryptowelt

Kein anderer als Sam Altman selbst, dessen erfolgreiches Konzept ChatGPT die digitale Welt gerade auf den Kopf stellt, ist die treibende Kraft des neuen Krypto-Ökosystems.

Eigentlich nennt sich das Projekt WorldID, wobei die Finanzierung durch die neue Kryptowährung Worldcoin erfolgt. Man plant dabei, die neuen, eigens entwickelten digitalen Münzen nicht nur zu handeln, sondern damit auch einen zusätzlichen Anreiz für alle potenziellen Teilnehmer am Projekt zu schaffen. Unter der Annahme, dass auch das Krypto-Projekt des KI-Chefs ein bahnbrechender Erfolg sein wird, stand auch bereits die Summe, die man während der ersten Finanzierungsrunde eingesammelt hat. Stolze 100 Millionen US-Dollar haben die Investoren, die Krypto-Venture Abteilung von Andreessen Horowitz und der Experte für Risikokapital Khosla Ventures, auf den Tisch gelegt.

Doch wird das neue Projekt nur die nächste Kryptowährung unter Tausenden sein? Offensichtlich nicht, und genau das sorgt für Schlagzeilen bei WorldID.

Das beste System für digitale Identifizierung

KI ist nicht nur eine innovative Technologie, die das Leben der Menschen zu verbessern verspricht. Es gibt zurzeit heftige Kontroversen, dass das digitale Wunderwerk auch missbraucht werden kann und irgendwann sogar ausser Kontrolle gerät. Dabei ist es in einer Welt, die zunehmend digital wird, immer schwerer, zwischen realen Menschen und digitalen Kreationen zu unterscheiden. Das betrifft besonders die Anmeldung bei unterschiedlichen Online-Diensten.

Wenn man zum Beispiel mit Bitcoin im Online Casino gewinnen will, muss man zuerst ein Konto beim jeweiligen Anbieter erstellen. Selbstverständlich ist es für den Casino-Betreiber besonders wichtig, dass er mit Spielern aus Fleisch und Blut zu tun hat. Kann es jedoch sein, dass sich ein durch KI erschaffener digitaler Bot in der Spielhalle registriert und das Casino über den Tisch zieht?

Besonders knifflig wird es auch beim Unterzeichnen von digitalen Verträgen. Auch hier soll das neuartige System bei der Identifizierung realer Menschen helfen.

So funktioniert WorldID

Beim ehrgeizigen Vorhaben zeigt sich KI von ihrer guten Seite. Die künstliche Intelligenz wird dabei eingesetzt, um eine einzigartige Identifikation eines jeden Menschen zu erstellen. Diese basiert auf biometrischen Daten. Zum Zweck scannt man den menschlichen Augapfel. Der speziell entwickelte Iris-Scanner „Orb“ kommt hierbei zum Einsatz. Die ersten Geräte dieser Art sollen in den kommenden Monaten an Supermärkten, Universitäten und anderen Orten eingeführt werden.

Widersprechen Iris-Scans nicht dem Datenschutz?

Genau das befürchten die Datenschützer. Das grösste Problem liegt dabei darin, dass die sensiblen biometrischen Daten auch von nicht-staatlichen Institutionen erfasst werden, wie es am Beispiel mit der Online Spielhalle ersichtlich wird. Und das kann möglicherweise die Privatsphäre von Kunden gefährden.
Bis dato muss man sich nur mit einer Versicherung seitens WorldID zufriedengeben, dass die revolutionäre Technologie nicht gegen die europäischen und Schweizer Datenschutzgesetze verstösst. Nur die Zukunft wird allerdings zeigen, ob das wirklich stimmt und ob die KI-gesteuerte Identifizierung keine neuen Möglichkeiten für den Missbrauch eröffnet.

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