Sa. Apr 27th, 2024

Kryptowährungen gewinnen international an Bedeutung. Kein Wunder, denn immerhin kommt das virtuelle Geld völlig ohne Banken aus und ist damit unabhängig von globalen Finanzsystemen. Die derzeit größte Verbreitung unter den Kryptowährungen erzielen Bitcoin, Ethereum, und Binance Coin.

Lange eine Domäne des Online-Handels, stehen Ihnen immer mehr Akzeptanzstellen für Kryptowährungen zur Verfügung, an denen Sie auch offline bezahlen können. Gerade in größeren Städten bieten Restaurants, Geschäfte oder Bars die Möglichkeit, Rechnungen mit Bitcoin und Co. zu begleichen.

Damit steigt die Beliebtheit, vor allem aber die Alltagstauglichkeit des digitalen Geldes deutlich an. Gerade in der Schweiz, aber auch in anderen deutschsprachigen Ländern setzt ein Großteil der Akzeptanzstellen außerhalb des Online-Handels weiterhin auf den Bitcoin. Mit anderen Kryptowährungen lässt sich offline nur sehr vereinzelt bezahlen.

Das sind die wichtigsten digitalen Währungen

Es gibt aktuell rund 12.000 Kryptowährungen. Die wenigsten davon taugen derzeit allerdings als praktisches Zahlungsmittel im Alltag. [[1]] Etabliert sind im deutschsprachigen Raum diesbezüglich v. a. Bitcoin und mit großem Abstand dahinter auch Ethereum.

Bitcoin: Klassiker unter den Kryptowährungen

Der Bitcoin ist die bekannteste, älteste und am meisten verbreitete Kryptowährung.

  • besteht seit 2009
  • durch Satoshi Nakamoto (Pseudonym) erschaffen
  • aktuelles Gesamtvolumen: 18,8 Mio. Bitcoins. [[2]]
  • Marktanteil: 60 Prozent [[3]]
  • Marktkapitalisierung:l 937 Milliarden US-Dollar [[4]]

Der Bitcoin kann v. a. in größeren Städten der DACH-Region in vielen regionalen Geschäften, Bars und Restaurants als Zahlungsmittel genutzt werden. Keine Kryptowährung besitzt mittlerweile derart viele Offline-Akzeptanzstellen. Darüber hinaus akzeptieren zahlreiche Online-Dienste (u. a. Versandhändler, Reisedienstleister, etc.) den Bitcoin.

Zweitplatzierter Ethereum holt kräftig auf

Ethereum ist die zweitgrößte Kryptowährung der Welt:

  • besteht seit 2015
  • Marktanteil: 10 Prozent [[3]]
  • Marktkapitalisierung: 400, 5 Milliarden US-Dollar [[4]]

Offline-Akzeptanzstellen sind aktuell noch weitaus seltener vertreten als beim Bitcoin, auch hier wird die Infrastruktur aber zunehmend ausgebaut. Vereinzelt bieten Dienstleister wie z. B. Steuerberater oder Webdesigner an, mit Ethereum zu bezahlen [[5]]

Online gibt es dagegen schon eine ganze Reihe an Marken, die den Ether akzeptieren. Teilweise sind diese im deutschsprachigen Raum aber nicht sehr verbreitet. Beispiele hierfür sind:

  • PizzaForCoins
  • Amagi Metals
  • 1000 EcoFarms [[6]]

Binance Coin – hohe Marktkapitalisierung, aber geringe Bedeutung als Zahlungsmittel

Der Binance Coin ist aktuell ganz knapp die drittgrößte Kryptowährung der Welt. Mit einer Marktkapitalisierung von über 70 Milliarden US-Dollar hat diese Kryptowährung den lange Zeit auf Platz 3 stehenden Tether abgelöst. [[4]]

  • besteht seit 2017
  • Marktkapitalisierung: 72,7 Milliarden US-Dollar [[4]]

In den deutsprachigen Ländern sind direkte Akzeptanzstellen für den Binance Coin bisher selten. Die Kryptowährung wird aktuell noch vorwiegend für den Handel auf dem Finanzmarkt genutzt.
Weitere wichtige Kryptowährungen sind:

  • Libra: Diese Kryptowährung wurde von Facebook geschaffen und im Jahr 2019 vorgestellt.
  • NEO: Dabei handelt es sich um eine in China beheimatete Kryptowährung und Blockchain-Plattform. Unter Branchenkennern wird NEO gerne als “Chinas Antwort auf Ethereum” bezeichnet.
  • Ripple: Zu den größten Kryptowährungen gehörend, erfreut sich Ripple auch bei internationalen Banken großer Beliebtheit. Händler, die den Ripple als Zahlungsmittel akzeptieren, liegen vorwiegend in den USA, Großbritannien und China
  • Tether: Mit einer Marktkapitalisierung von um die 70 Mrd. US-Dollar lag diese Kryptowährung im globalen Ranking lange Zeit auf Platz 3 [[1]]

Auch für diese Währungen gilt, dass es bislang nur wenige bis überhaupt keine Offline-Akzeptanzstellen gibt. Online-Zahlungen können vereinzelt getätigt werden, doch auch hier sind Bitcoin und Ethereum klar vorne. Hinzu kommt, dass sich nicht alle Kryptowährungen in Euro oder Schweizer Franken umtauschen lassen.

 

Weniger bekannte Kryptowährungen sind:

 

  • Dogecoin
  • Polkadot
  • Solana
  • Cardono
  • Dash
  • Litecoin
  • Monero

 

Breite Akzeptanz von Kryptogeld – Tendenz steigend

 

Noch vor rund zehn Jahren galt Kryptogeld als etwas für absolute Insider. Mittlerweile sind die digitalen Währungen sehr verbreitet und die Akzeptanz als Zahlungsmittel hat sich in den letzten Jahren signifikant erhöht. Auch ist das digitale Geld nicht mehr auf reine Online-Käufe beschränkt: es bieten zunehmend Geschäfte, Cafés und Restaurants die Möglichkeit, mit Kryptowährungen zu bezahlen. Die Tendenz ist dabei weltweit stark steigend.

 

Immer mehr Shops, Cafés und Restaurants ermöglichen die Bezahlung mit Kryptowährungen

Ganz praktisch mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen im Geschäft, Café und Restaurant bezahlen: Das ist in der Schweiz beispielsweise in immer mehr Großstädten möglich. 85.000 Händler landesweit akzeptieren bereits digitales Geld, darunter auch zunehmend die Geschäfte, in denen Kunden offline mit Kryptowährungen zahlen können. Verbreitet sind dabei vor allem der Bitcoin, aber auch Ethereum. [[7]]

 

In der Schweiz wird es Ihnen besonders in Städten wie Zürich, Bern oder Genf nicht schwer fallen, entsprechende Akzeptanzstellen – gerade für den Bitcoin – zu finden. Andere Kryptowährungen spielen zumindest als Offline-Zahlungsmittel in der Schweiz eine eher geringe Rolle.

 

Auch in den anderen Ländern der DACH-Region, also Österreich und Deutschland, werden die Möglichkeiten zur Zahlung mit digitalen Währungen immer zahlreicher. Hier zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung ab wie in der Schweiz: Während die Zahlungsinfrastruktur in ländlichen Gebieten noch relativ gering ausgeprägt ist, findet man in großen Städten immer mehr Möglichkeiten, seine Rechnung mit Kryptowährungen zu begleichen.

Dienstleister, bei denen aktuell eine Zahlung in Kryptowährungen möglich ist, sind neben Cafes, Geschäften und Restaurants z. B.:

 

  • Hotels
  • Personal Trainer
  • Fahrradverleih
  • Ticketverkauf
  • E-Zigaretten [[8]]

 

Internationale Bekanntheit erlangte zum Beispiel der sog. “Krypto-Kiez” in Berlin. In einigen Stadtvierteln wie Kreuzberg gibt es relativ viele Bars und Geschäfte, die Bitcoins als Zahlungsmittel akzeptieren – meistens aber eben nur den Bitcoin. [[9]]
Im deutschsprachigen Raum nehmen also Angebote für Offline-Zahlungen mit Kryptowährungen zu. Allerdings entfällt die überwältigende Mehrheit der Akzeptanzstellen auf den Bitcoin. Um mit anderen Kryptowährungen zu bezahlen, bedarf es einer sehr zielgerichteten Suche. Allenfalls der Ethereum verfügt diesbezüglich zumindest vereinzelt über eine gute Infrastruktur. [[7]]
In den USA beispielsweise wird die Akzeptanz anderer Kryptowährungen dahingehend verstärkt, dass PayPal-Zahlungen mit Bitcoin, Bitcoin Cash, Ethereum und Litecoin getätigt werden können, indem diese vorher in US-Dollar umgetauscht werden. Somit können die genannten Kryptowährungen zumindest indirekt überall dort genutzt werden, wo man mit PayPal bezahlen kann. [[10]]
Hier finden Sie eine Übersicht über die aktuellen Akzeptanzstellen für Kryptowährungen.

 

Als Online-Zahlungsmittel ist Kryptogeld schon lange auf dem Vormarsch

Schon länger fest etabliert ist Kryptogeld als Online-Zahlungsmittel bei diversen Internet-Versandhändlern und sonstigen Dienstleistern. Hier ist es längst nicht mehr nur der Bitcoin, mit dem Kunden online zahlen können. Ethereum, aber auch viele andere Kryptowährungen sind ein beliebtes Zahlungsmittel geworden.

 

Online-Zahlungen mit Kryptogeld ist z. B. bei den folgenden Online-Diensten möglich:

  • Expedia: Im Jahr 2020 hat sich das Online-Reisebüro Expedia mit seinem Mitbewerber Travala zusammengetan, um seinen Kunden eine gut ausgebaute Zahlungsinfrastruktur für digitale Währungen anzubieten. Seither können Sie dort Reisen buchen und mit verschiedenen Kryptowährungen bezahlen. [[11]]
  • Lieferando: Pizza bestellen und mit digitalem Geld bezahlen – das ist bei Lieferando möglich. Der Lieferdienst akzeptiert Bitcoins als Zahlungsmittel.
  • Microsoft: Der Software-Riese entwickelte nicht nur selbst technische Lösungen für den Zahlungsverkehr mit Kryptowährungen, er ermöglicht auch die Bezahlung mit digitalem Geld in seinen Online-Shops.
    Mit bio-apo.de gibt es deutschlandweit eine der ersten Versandapotheke, die verschiedene Kryptowährungen als Zahlungsmittel akzeptiert. Damit beschreitet das Unternehmen aus Lörrach einen völlig neuen Weg, der in dieser Branche bisher noch nicht etabliert ist.

 

Wie funktioniert die Bezahlung mit Bitcoin und Co.?

 

Die Bezahlung mit Bitcoin und Co. ist wesentlich einfacher, als man dies auf Anhieb vielleicht denken mag. Zwar gibt es zwischen den verschiedenen Währungen durchaus kleine Unterschiede, das Prinzip ist aber bei den größeren Währungen überall gleich.
Am Beispiel des Bitcoin sieht der Prozess wie folgt aus:

 

  1. Eröffnung eines Bitcoin-Kontos (kann von jeder Person über spezielle Anbieter-Seiten eröffnet werden) und einer digitalen Geldbörse, einem sog. Wallet. Diesen gibt es z. B. als Desktop- oder Handy-App.
  2. Erwerb von Bitcoins: Hierfür gibt es im Internet verschiedene “Marktplätze” und Bitcoin Börsen, auf denen Sie Bitcoins erwerben können.
  3. Online-Zahlung: Für die Online-Zahlung benötigen Sie die Adresse des Empfängers. Das System führt Sie dann, ähnlich einer Kreditkartenzahlung, eigenständig durch die weiteren Schritte. Etwas vereinfacht ausgedrückt wird die Zahlung als verschlüsselter Code über die erwähnte Block-Kette übertragen. Für Sie bedeutet das, dass Sie die Menge der zu zahlenden Bitcoins ins System eingeben, die dann an die Empfängeradresse übertragen wird. [[12]]
  4. Zahlung im Geschäft: Hierzu benötigen Sie eine entsprechende Handy App (z. B. Bitcoin Wallet) und können ganz einfach mittels QR-Code bezahlen.

 

 

Sicherheit bei der Zahlung mit digitalen Währungen

Zwar sind digitale Währungen auf dem Vormarsch, trotzdem sind sie noch bei weitem nicht überall bekannt. Dementsprechend gibt es einige Sicherheitsbedenken. Gleichwohl lässt sich festhalten, dass Zahlungen mit Kryptowährungen sehr sicher sind. Zur Sicherheit trägt u. a. bei, dass der gesamte Zahlungsverkehr über die Blockchain sehr stark verschlüsselt ist. Selbst wenn es Hackern gelingen würde, ins System einzudringen, könnten sie mit den Daten nichts anfangen.

 

Ein weiterer Faktor, der Transaktionen mit digitalen Währungen absichert, ist die Dezentralität der Infrastruktur. Angriffe auf einzelne Banken, staatliche Behörden oder Server können dem Zahlungsverkehr nichts anhaben. Gerade die Unabhängigkeit von zentralen Institutionen macht Bitcoin und Co. zu einem sehr sicheren Zahlungsmittel.

Bio-apo und weitere Shops intensivieren zusätzlich in die Sicherheit, indem die eigene Hard- und Software stets auf dem neuesten Stand gehalten wird. Dazu gehören v. a. regelmäßige Sicherheits-Updates.

Ein spezielles Sicherheitssiegel, woran Sie einen seriösen Händler, der Kryptowährungen als Zahlungsmittel anbietet, erkennen, gibt es bisher nicht. Das liegt vor allem daran, dass diese Währungen keiner staatlichen oder behördlichen Kontrolle unterliegen.

Achten Sie daher am besten auf die Merkmale, an denen Sie generell einen seriösen Shop erkennen. Dazu gehören:

 

  • vollständiges Impressum
  • vollständige und seriöse Adressangabe
  • optimalerweise eine Festnetznummer
  • realistische Preise

Bei einem seriösen Händler können Sie in aller Regel darauf vertrauen, dass auch die Zahlungsvorgänge mit Kryptowährungen sicher und vertrauensvoll ablaufen.

Quellenangaben

[[1]] Imöhl S, Ivanov A. Die zehn größten Kryptowährungen 2021 nach Marktkapitalisierung. Handelsblatt. veröffentlicht am: 22.09.2021 https://www.handelsblatt.com/finanzen/bitcoin-ethereum-und-cardano-die-zehn-groessten-kryptowaehrungen-2021-nach-marktkapitalisierung/27416084.html?ticket=ST-3208117-PKOoYuoQETR9zLVNfoHV-ap4 (Abrufdatum: 26.09.2021)
[[2]] Rabe L. Anzahl der sich im Umlauf befindlichen Bitcoins von Februar 2017 bis August 2021. Statista. veröffentlicht am. 02.09.2021 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/283301/umfrage/gesamtzahl-der-bitcoins-in-umlauf/ (Abrufdatum: 26.09.2021)
[[3]] Der Hype um die Kryptowährung Bitcoin. Manager Magazin https://www.manager-magazin.de/thema/bitcoin/ (Abrufdatum: 05.10.2021)
[[4]] Das sind die zehn größten Kryptowährungen 2021 nach Marktkapitalisierung. WirtschaftsWoche, veröffentlicht am: 05.10.2021 https://www.wiwo.de/finanzen/boerse/bitcoin-ethereum-binance-coin-und-co-das-sind-die-zehn-groessten-kryptowaehrungen-2021-nach-marktkapitalisierung/27456842.html (Abrufdatum: 06.10.2021)
[[5]] Mit Ethereum bezahlen – wo kann man mit der Kryptowährung bezahlen? Forexhandel https://www.forexhandel.org/mit-ethereum-bezahlen/ (Abrufdatum: 05.10.2021)
[[6]] Wer akzeptiert Ethereum in 2020? Cryptonews https://de.cryptonews.com/leitfaden/wer-akzeptiert-ethereum.htm (06.10.2021)
[[7]] Draht M. 85.000 Schweizer Händler akzeptieren Bitcoin und Ehtereum. BTC Echo, veröffentlicht am: 19.08.2021 https://www.btc-echo.de/schlagzeilen/85-000-schweizer-haendler-akzeptieren-bitcoin-und-ethereum-124347/ (Abrufdatum: 26.09.2021)
[[8]] coinmap.org
[[9]] Thoma J. Bitcoin-Handel in Berlin: Was wurde aus dem Krypto-Kiez. Golem.de, veröffentlicht am 24.03.2021 https://www.golem.de/news/bitcoin-kiez-revisited-traum-trifft-auf-wirklichkeit-2103-155086.html (Abrufdatum: 06.10.2021)
[[10]] PayPal führt Bezahlen mit Kryptowährungen ein. Spiegel Online, veröffentlicht am: 30.03.2021 https://www.spiegel.de/netzwelt/apps/bitcoin-paypal-fuehrt-bezahlen-mit-kryptowaehrungen-ein-a-0eeaae39-8485-4f21-aa1b-f2bcd89f2709 (Abrufdatum: 06.10.2021)
[[11]] Bernhardt B. Mit Bitcoin verreisen: Expedia und Travala akzeptieren Kryptowährungen. BTC Echo, veröffentlicht am: 07.07.2020 https://www.btc-echo.de/news/mit-bitcoin-verreisen-expedia-und-travala-akzeptieren-kryptowaehrungen-95131/ (Abrufdatum: 27.09.2021)
[[12]] Menn A. Mit Bitcoins zahlen in 5 Schritten. WirtschaftsWoche, veröffentlicht am: 09.03.2021 https://www.wiwo.de/technologie/digitale-welt/anleitung-mit-bitcoins-zahlen-in-5-schritten/5307934.html (Abrufdatum: 27.09.2021)

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