Sa. Apr 20th, 2024

Alex Beath, ein Physiker aus Toronto und pensionierter Fund Analyst ist skeptisch, wenn es um den Bitcoin geht, sieht ihn ihm aber einen nützlichen Zweck für die Kryptowährung. Der Bitcoin könnte nämlich erkennen lassen, wenn jemand erfolgreich einen Quantum-Computer zum Laufen gebracht hat.

„In dem Moment, in dem jemand einen brauchbaren Quantum-Computer erschafft, werden die NP-vollständigen, mathematischen Probleme im Herzen des Bitcoin-Minings urplötzlich lösbar“, merkt Beath an. „In anderen Worten lautet die Antwort auf die Frage, was das Erste wäre, das man mit einem Quantum-Computer anstellt: Sofort alle noch vorhandenen Bitcoins abbauen. Und solange das nicht passiert, hat noch niemand einen Quantum-Computer.“

Beaths Stegreif-Beobachtung, die eine Reaktion auf Fortunes Anfrage über die Sicherheit des Bitcoin darstellt, ist schon amüsant. Aber sie unterstreicht ein wirklich ernsthaftes Problem: Eine neue Ära des Computing nähert sich mit schnellen Schritten und wenn es soweit ist, kollabiert das System, das viele Kryptowährungsvermögen so hat steigen lassen.

Diese Bedrohung für den Bitcoin und andere Softwaresysteme, die dieselbe zugrundeliegende Verschlüsselungstechnik nutzen – eine Technik, die wahrscheinlich im Angesicht eines Quantum-Angriffs zu Staub zerfallen würde – ist nichts Neues. Tatsächlich wurde diese schon Jahrzehnte zuvor prognostiziert und Ethereum-Gründer (und ehemaliger Journalist) Vitalik Buterin schrieb schon 2013 darüber, wie man sie verteidigt.

Der Unterschied liegt heute darin, dass Unternehmen wie Microsoft, Google und IBM schnelle Durchbrüche erzielen, durch die der Quantum-Computer in weniger als 10 Jahren tragfähig sein könnte.

Derzeit werden Ingenieure daran gehindert, hinreichend „Quibits“ (eine Quantum-Version des in traditionellen Computern verwendeten Binärsystems, bei dem eine Einheit 0 und 1 gleichzeitig sein kann) stabil einzusetzen.

Laut SecureRF-CEO Louis Parks, der quantumbeständige Sicherheitssysteme entwickelt, ist die Anzahl von Qubits in einer Maschine kürzlich von 16 auf 50 gestiegen. Von 4000 bis 10000 Quibits ist dies noch weit entfernt. Diese Zahl würde jedoch benötigt werden, um die Bitcoin-Kryptografie zu knacken. Parks sagt jedoch, dass sich zu diesem Zeitpunkt das Quantum-Computing in einem Stadium befindet, dass vergleichbar mit den Wright-Brüdern ist, die die ersten funktionsfähigen Flugzeuge vorführten.

IBM
Layout von IBMs fünf supraleitenden Quantum-Bit-Geräten.

Mit anderen Worten ist es für Kryptowährungs-“Hodler“ nicht zu früh, sich über ihr Vermögen zu sorgen. Die gute Neuigkeit ist, dass sowohl Beath als auch Buterin denken, es wäre möglich, digitale Wallets so zu modifizieren, dass sie sich gegen Quantumangriffe verteidigen könnten. Dasselbe jedoch für das Mining zu betreiben, wäre eine weitaus größere Aufgabe.

Das größere Problem bei all dem ist jedoch, dass die zukünftige Anfälligkeit des Bitcoins nur ein Mikrokosmos dessen ist, was der gesamten Erde bevorsteht, wenn der Quantum-Computer erst einmal wie der Phönix aus der Asche emporsteigt. Das liegt daran, dass dieselben Anfälligkeiten auch in unseren Onlinebanking- und Einkaufssystem sowie vielen Computern um uns herum zu finden sind- Wie Chip Maven und die Fortune-Ehemalige Stacey Higginbotham so schön sagten, als ich sie über die Bedrohungen für Kryptowährungen befragte:

„Statt um das Ende des Bitcoin würde ich mich mehr über das Ende der Kryptografie und der AES-Verschlüsselung [Advanced Encryption Standard] sorgen.“

Quelle

>> Breaking Bitcoin With a Quantum Computer

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