Die Bank of England erarbeitet einen Bericht, der möglicherweise zur Einführung ihrer eigenen Kryptowährung führt, was die Notwendigkeit von High Street Banks unnötig machen würde. Während der Bitcoin und seine Kryptowährungs-Geschwister im Jahr 2017 so vor sich hin loderten, sollte man im neuen Jahr wieder Bewegung bei der Kryptowährung beobachten dürfen. Eine interessante Entwicklung scheint sich im kommenden Jahr bei der Bank of England anzukündigen (BoE). Die Forschungsabteilung der Bank beschäftigt sich schon seit 2015 mit digitalen Währungen und inzwischen arbeitet die Bank an einem Bericht, der dazu führen könnte, dass sie selbst ihre eigene Kryptowährung herausbringt.
KRYPTOWÄHRUNG BASIERT AUF DEM STERLINGWERT
Dass Banken und der Bitcoin nicht die beste Beziehung zueinander haben, steht außer Zweifel. Das ist auch verständlich, da Banken sich auf zentrale Richtlinien und Kontrolle verlassen, während die Kryptowährungen dezentralisierte, ökonomische Peer-to-Peer-Transaktionen darstellen. Polens Zentralbank teilte seinen Bürgern kürzlich mit, dass die Kryptowährung „kein Geld“ sei, und riet damit von der Kryptowährungsnutzung ab.
Natürlich realisieren auch Banken, welches Potential die zugrundeliegende Blockchaintechnologie der Kryptowährung bieten kann – und davon möchten sie vollends profitieren. Zudem würden sie gerne sämtliche virtuellen Währungen zusammenstreichen und sie durch etwas ersetzen, was sie kontrollieren können. Man erwartet, dass die Bank of England in diesem Jahr einen Bericht veröffentlicht, der dazu führt, dass die Bank ihre eigene Währung herausbringt, welche an den Wert des Sterling gebunden ist.
DER NACHTEIL VON BANKENEIGENER KRYPTOWÄHRUNG
Wenn es um die Erschaffung und Einführung einer eigenen Kryptowährung der Bank of England geht, hat Bankgouverneur Mark Carney schon das Haar in der Suppe gefunden. Zentralbanken nutzen derzeit elektronische Zahlungsmittel, Transaktionen werden also zentralisiert und über die Konten der Zentralbank abgewickelt.
Das Problem ist, dass bankeneigene Kryptowährungen es den Nutzern ermöglichen würden, die Zentralbank zu übergehen und sofortige Zahlungen an wen auch immer zu leisten. Durch das geteilte Hauptbuch (Ledger) der Blockchain können Benutzer jederzeit Konten bei jeder Bank eröffnen und ihre Konten umherbewegen.
Diese offene, direkte Bewegung zwischen Banken ohne ein zentrales Zwischenglied könnte einen gewaltigen Rückstoß haben, den auch Carney bereits erwähnte:
SIE (KÖNNTEN) EINE SITUATION ERSCHAFFEN, BEI DER SIE EINEN UNMITTELBAREN (BANKEN-) ANSTURM ERLEBEN. SOBALD SIE BEDENKEN HÄTTEN, KÖNNTEN SICH DIE LEUTE IN IHR KONTO BEI DER BANK OF ENGLAND EINKLINKEN.
Carney fuhr fort, dass solch ein Ansturm dafür sorgen könnte, dass die Bank of England sehr große Einlagen gewinnen könnte, die sie dann wiederum in andere Vermögenswerte investieren müsste. Er fügte noch hinzu:
DIE BANK OF ENGLAND HAT ZAHLREICHE TALENTE, ABER MEINER ANSICHT NACH IST DIE KREDITVERGABE IM GESAMTEN UNTERNEHMEN KEINE GUTE IDEE. ES GIBT ALSO EINIGE GRUNDLEGENDE PROBLEME, WENN SIE DAS RETAIL-DESIGN NACH GANZ UNTEN DRÜCKEN, AUCH WENN SIE DIE SUMME BESCHRÄNKEN, ÜBER DIE DIE LEUTE VERFÜGEN.
Das ist eine interessante Rätselaufgabe. Eine bankeigene Kryptowährung der Zentralbank könnte die Notwendigkeit von High Street Banks – großen Banken mit zahlreichen Standorten – negieren. Da viele Leute inzwischen Kreditkarten nutzen und Zahlungen über ihre Smartphones tätigen, ist es wahrscheinlich, dass die meisten Banken möglicherweise einige ihrer physikalischen Standorte abbauen. Das ist die Wahrscheinlichkeit eines Ansturms, vor dem sich die Banken Sorgen gemacht haben. Es wäre interessant, zu sehen, ob sie einen Mechanismus entwickeln, um diese Wahrscheinlichkeit zu reduzieren.
Quellen
> Aus dem Englischen „Bitcoin News Bank of England to issue its own cryptocurrency“
>> Will Bank of England’s own bitcoin trigger the death of high street banks?
>> Bank of England to Beat Bitcoin with Rival Cryptocurrency Coming Out in 2018