Mo. Dez 2nd, 2024

Es wird immer einfacher, mit Bitcoins einzukaufen, zumindest wenn es sich um überschaubare Beträge handelt. In Geschäftszweigen wie der Immobilienbranche ist der Bitcoin allerdings noch ein recht exotisches Zahlungsmittel, in der Schweiz steht derzeit die erste Villa gegen Bitcoins zum Verkauf. Das soll aber erst der Anfang sein, schliesslich bringen Bitcoin und Blockchain einige handfeste Vorteile mit sich.

Alles in einer Transaktion

Denn ein Immobilien(ver)kauf ist eine komplizierte Sache. Gesetzlich vorgeschriebene Vorgänge wie die Grundbucheintragung oder der über einen Notar abzuwickelnde Kaufvertrag inklusive der Prüfung, ob die Kaufsumme tatsächlich überwiesen wurde, kosten den Käufer letztlich unnötig Geld – schliesslich geht es ihm lediglich darum, die Immobilie zu erwerben.

Das heisst: Es besteht reichlich Sparpotenzial, sowohl was den organisatorischen als auch den finanziellen Aufwand angeht. Hier kommt die Blockchain-Technologie ins Spiel: Gäbe es entsprechende Datenbanken und die passende technische Infrastruktur, liesse sich der komplizierte Prozess des Immobilienkaufs deutlich vereinfachen. Das würde die gebührenpflichtige Grundbucheintragung beim Amt und den bisher notwendigen Weg über den Notar als Mittelsmann für den Geschäftsabschluss überflüssig machen. Denn die entsprechenden Informationen könnten während der Verkaufstransaktion automatisch und fälschungssicher mitübertragen werden. Einige Länder, zum Beispiel Schweden, arbeiten bereits daran, ihr Katasterwesen per Blockchain zu digitalisieren. Mit dieser Massnahme wäre ein wichtiger Grundstein zur Vereinfachung von Immobiliengeschäften gelegt.

Problembereich Finanzierung

In einer Beziehung ist der klassische Immobilienkauf allerdings (noch) praktischer: Während eine Transaktion gut funktioniert, wenn der Käufer genügend Bitcoins auf der hohen Kante hat, hat in puncto Kreditwirtschaft derzeit der klassische Bankensektor die Nase vorn. Zwar gibt es mittlerweile auf Plattformen wie Bitbond die Möglichkeit, Bitcoin-Kredite aufzunehmen – allerdings nur für Beträge, mit denen sich kein Hauskauf finanzieren lässt. Auch die Zinssätze können längst nicht mit den aktuellen Hypothekarzinsen mithalten, die je nach Laufzeit teilweise weniger als 1 % betragen.

Das ist auch kein Wunder, denn auf derartigen Crowdlending-Kreditplattformen gibt es nicht die Möglichkeit, wie im Immobiliensektor üblich Sicherheiten zu hinterlegen, die den Zinssatz senken – es dürfte allerdings nur eine Frage der Zeit sein, bis auch diese Hürde fällt.

Foto via Flickr CC BY-SA 2.0 (Flazingo Photos)

3 thoughts on “Wie Bitcoin und Blockchain den Immobiliensektor revolutionieren können”
  1. Liebe Leser,

    der Immobilienverkauf über derartige Zahlungsabwicklungen
    ist höchst risikoreich !

    Warum: Welche Sicherheit hat der Käufer, dass im Grundbuch auch er „Vorgemerket“ und später als Käufer eingetragen wird – KEINE !
    Welche Sicherheit hat der Käufer, dass oftmals die Grundschulden von Banken aus dem Grundbuch gelöscht werden – auch KEINE !
    Welche Sicherheit hat der Verkäufer, dass bei Zahlungsverpflichtung der Käufer noch in der Lage ist, den Kaufpreis zu bedienen und nicht schon das Coin-Guthaben für andere Transaktionen verwendet oder zum Zahlungsnachweis
    herangezogen wurden – auch KEINE.

    Ergebnis: Demnach ist der reguläre Weg zwar etwas mit mehr Gebühren belegt aber auch risikoärmer, bzw. risikofrei.

    Derartige Darstellungen von Immobilientransaktionen lassen nur Spielraum unerfahrene Käufer auf´s Glatteis zu führen, … ;

  2. Alles an der Realität vorbei: in Deutschland führt bei Immobilienkäufen de jure und de facto am Notar kein Weg vorbei, völlig unabhängig vom Bezahlweg.

  3. Blockchain gehört die Zukunft. Alle 10 -15 Jahre kommt ein technologischer Schub der die nächsten 10 Jahre bestimmt und dominiert. Ob Google Suchmaschine, das iPhone oder die Blockchain alle diese Erfindungen und daraus resultierende Produkte und Services verändern die Welt rasant. Die Blockchain ist nicht ganz ausgereift und hat ihre Macken doch die Zukunft sieht prächtig aus. Allein wegen den ganzen Möglichkeiten die sich für allen Menschen erschließen. Ein Virtueller Markt und Handelsplatz wo jeder eigene Güter anbieten und für Blocks verkaufen kann ganz ohne Dritte. Ich könnte noch Stundenlang darüber fantasieren was sich alles mit der Blockchain bewältigen lässt… Doch die Realität holt mich zurück und ich weiß das es noch Jahrzehnte dauern wird bis meine Träume wahr werden.

    Grüße

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