Mo.. Juli 14th, 2025

Die Welt der digitalen Vermögenswerte hat sich in erstaunlichem Tempo weiterentwickelt. Neue Coins tauchen auf, verschwinden wieder, während Technologien, Konzepte und Narrative einander ablösen. Trotz dieser rasanten Bewegung behauptet sich ein Akteur mit erstaunlicher Beständigkeit, der Bitcoin. Seit seiner Entstehung gilt er als Wegbereiter, heute ist er weit mehr als das. Er ist Referenzpunkt, Fluchtwährung, Spekulationsobjekt und Anlageinstrument zugleich.

Seine Marktkapitalisierung übertrifft die aller anderen Kryptowährungen deutlich, seine Akzeptanz als Zahlungsmittel ist weltweit verbreitet und seine Bedeutung im strategischen Denken professioneller wie privater Investoren wächst kontinuierlich. Sogar in Blockchain Casinos ist er die erste Wahl, wenn es darum geht, um Kryptos zu spielen.

Während viele Projekte sich auf spezifische Anwendungsfälle beschränken, bleibt der Bitcoin in fast jeder Wallet und auf jeder Handelsplattform präsent. Doch wodurch entsteht diese Dominanz eigentlich und weshalb wird sie in Marktphasen wie der aktuellen besonders sichtbar?

Eine Zahl mit Aussagekraft – was Bitcoin-Dominanz wirklich misst

Die sogenannte Bitcoin-Dominanz beschreibt das Verhältnis zwischen der Marktkapitalisierung des Bitcoin und der Gesamtheit aller Kryptowährungen. Wenn der Kryptomarkt ein Volumen von zwei Billionen Dollar umfasst und Bitcoin davon rund 1,28 Billionen stellt, ergibt sich ein Dominanzwert von 64 Prozent.

Was zunächst wie eine rein rechnerische Grösse erscheint, entwickelt sich bei genauerem Hinsehen zu einem feinfühligen Indikator. Steigt dieser Wert, lässt sich daraus ableiten, dass Kapital zurück in vermeintlich sichere Gefilde fliesst. In der Regel geschieht das in Phasen wirtschaftlicher Unsicherheit oder nach intensiven Spekulationszyklen. Sinkt die Dominanz hingegen, kann das ein Hinweis darauf sein, dass Anleger wieder mehr Risiko eingehen und in kleinere, wachstumsstärkere Coins investieren.

Ein Blick zurück zeigt ein spannendes Bild. In den Anfangsjahren lag die Bitcoin-Dominanz nahezu durchgängig über 90 Prozent. Erst mit dem Aufkommen des ICO-Hypes im Jahr 2017 sank der Wert drastisch zeitweise auf unter 40 Prozent. Seither gab es immer wieder Phasen der Erholung, etwa 2021 mit einer Spitze bei rund 71 Prozent. Aktuell nähert sich der Wert wieder 64 Prozent und erreicht damit das höchste Niveau seit Jahren.

Kapitalströme, ETFs und die Suche nach Sicherheit – weshalb der Bitcoin derzeit bevorzugt wird

Ein wesentlicher Auslöser für die steigende Dominanz liegt im institutionellen Sektor. Die Zulassung mehrerer Spot-Bitcoin-ETFs in den Vereinigten Staaten im Jahr 2024 eröffnete neue Möglichkeiten für Vermögensverwalter, Fonds und Pensionskassen. Diese Produkte bieten regulierten Zugang zum Bitcoin, ohne dass technische Hürden wie Wallet-Verwaltung oder private Schlüssel überwunden werden müssen. Seit der Einführung sind erhebliche Mittel in diese Fonds geflossen, was sich unmittelbar in steigender Nachfrage und wachsender Marktmacht niederschlug.

Doch nicht nur regulatorische Fortschritte treiben die Entwicklung. Auch makroökonomische Faktoren spielen eine zentrale Rolle. Hohe Inflation, fragile Volkswirtschaften und Unsicherheit über geldpolitische Weichenstellungen führen dazu, dass Investoren verstärkt auf Werte setzen, die als stabil wahrgenommen werden. Der Bitcoin erfüllt diese Erwartungen auf besondere Weise, und zwar unabhängig, begrenzt, transparent und dezentral.

Wenn der Fokus auf Bitcoin wächst – was das für andere Kryptowährungen bedeutet

Steigt die Bitcoin-Dominanz, geraten andere digitale Vermögenswerte zunehmend ins Abseits. In der Praxis bedeutet das, dass Kapital, das zuvor in Altcoins investiert war, vermehrt in Bitcoin umgeschichtet wird. Gerade in Phasen wirtschaftlicher Zurückhaltung bevorzugen viele Investoren die Stabilität des etablierten Originals.

Ein Grossteil der Altcoins kann mit dieser Entwicklung nur schwer mithalten. Vor allem Projekte ohne klares Geschäftsmodell oder technologischen Vorsprung verlieren in solchen Marktphasen an Relevanz. Nur wenigen gelingt es, sich zu behaupten, meist solchen, die sich durch echte Nutzung, solide Governance und belastbare Netzwerke auszeichnen.

Dieser Effekt führt oft zu einer Marktbereinigung. Token mit geringer Substanz verschwinden aus dem Blickfeld, Handelsvolumina konzentrieren sich auf einige wenige Assets. Doch in der Vergangenheit folgte auf solche Phasen regelmässig eine Umkehr. Sobald die Marktstimmung wieder optimistischer wird und die Dominanz des Bitcoin zurückgeht, gewinnen Altcoins erneut an Dynamik.

In der Krypto-Community ist dieses Phänomen unter dem Begriff „Altcoin-Season“ bekannt, eine Phase, in der kleinere Coins überdurchschnittlich stark zulegen. Begleitet wird sie jedoch von hoher Volatilität und erhöhtem Risiko. Eine gute Beobachtung des Marktzyklus ist daher Voraussetzung, um sich in dieser Konstellation erfolgreich zu positionieren.

Strategisch denken – wie die Dominanz zur Orientierung im Portfolio wird

Die Entwicklung der Bitcoin-Dominanz eignet sich hervorragend zur Einschätzung der Marktlage. Wer langfristig investiert und sein Portfolio nicht ständig umschichtet, kann durch gezielte Beobachtung dieser Kennzahl dennoch sinnvolle Anpassungen vornehmen.

Ein steigender Wert lässt sich meist mit einem wachsendem Sicherheitsbedürfnis erklären. In dieser Phase neigen viele Investoren dazu, die Gewichtung zugunsten von Bitcoin zu verschieben. Sinkt der Dominanzwert und geht dies mit wachsender Gesamtkapitalisierung einher, kann das ein Hinweis auf zunehmende Risikofreude und eine Altcoin-Rotation sein.

Für kurzfristig orientierte Marktteilnehmer dient die Dominanz als taktisches Signal. Sie kann helfen, Umschichtungen zeitlich besser zu planen oder Fehlinvestitionen zu vermeiden. Wer hingegen mit einem längerfristigen Anlagehorizont arbeitet, kann den Indikator nutzen, um zyklisch nachzukaufen, Cash zu halten oder das Portfolio schrittweise auszubalancieren.

Neue Entwicklungen, wachsender Wettbewerb – kann Bitcoin seine Führungsrolle behaupten?

Trotz seiner aktuellen Stärke bleibt der Bitcoin nicht unangreifbar. Entwicklungen rund um Stablecoins gewinnen an Dynamik. Digitale Dollar-Äquivalente wie USDT und USDC übernehmen immer mehr Aufgaben im Krypto-Alltag, ob als Handelswährung, Liquiditätsreserve oder Übertragungsmittel in dezentralen Anwendungen.

Auch technologisch schläft die Konkurrenz nicht. Ethereum skaliert durch Layer-2-Lösungen, Solana beeindruckt mit hoher Geschwindigkeit und geringe Transaktionskosten, während neuere Plattformen mit modularen Architekturen und künstlicher Intelligenz experimentieren. Dennoch ist der Bitcoin längst nicht mehr auf sein ursprüngliches Protokoll beschränkt. Mit Lösungen wie dem Lightning Network und der Integration von Smart-Contract-ähnlichen Funktionen erweitert sich auch sein Nutzungsspektrum.

Die Aussagekraft der Dominanz-Kennzahl muss dabei sorgfältig betrachtet werden. Ein Anstieg kann beispielsweise auch dann entstehen, wenn zahlreiche Altcoins verschwinden oder von den Börsen genommen werden. In solchen Fällen wächst der Bitcoin-Anteil nicht durch neue Investitionen, sondern durch das Schrumpfen der Konkurrenz.

Stabiler als der Rest – weshalb der Bitcoin auch künftig den Takt vorgibt

Ganz gleich, wie sich der Kryptomarkt weiterentwickelt, am Bitcoin führt kaum ein Weg vorbei. Er ist global handelbar, breit akzeptiert, technisch erprobt und regulatorisch besser eingebettet als viele seiner Nachfolger. Während andere Projekte sich noch etablieren müssen, hat der Bitcoin diese Hürde längst genommen.

Er ist nicht der spektakulärste Coin. Auch nicht der jüngste, schnellste oder flexibelste. Doch genau darin liegt seine Stärke. In einer Welt, die sich ständig verändert, ist Verlässlichkeit ein seltenes Gut. Der Bitcoin bietet genau das, nicht als theoretisches Konstrukt, sondern in der alltäglichen Anwendung.

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