Die weltweit größte Bank JPMorgan Chase will offenbar mit einem eigenen Stablecoin namens „JPMD“ in den Markt einsteigen. Stablecoins sind digitale Währungen, die an eine echte Währung wie den US-Dollar gebunden sind und dadurch stabile Preise bieten – anders als Bitcoin, das starken Schwankungen unterliegt.
Am 15. Juni 2025 reichte JPMorgan beim US-Patentamt einen Antrag ein, um die Marke „JPMD“ schützen zu lassen. Dabei handelt es sich um eine digitale Plattform, die verschiedene Finanzdienstleistungen rund um Handel, Zahlungen und digitale Vermögenswerte anbietet. Der Antrag wurde zur Prüfung angenommen, eine finale Zulassung steht aber noch aus.
Warum ist das wichtig? JPMorgan ist seit Jahren im Blockchain-Bereich aktiv. Über ihre Kinexy-Plattform (früher Onyx) haben sie bereits Stablecoins wie den „JPM Coin“ im Einsatz, der intern an Währungen wie Euro oder Pfund gekoppelt ist. Mit dem neuen Stablecoin „JPMD“ will die Bank ihr Angebot deutlich ausweiten.
Gleichzeitig arbeitet die US-Politik an einer offiziellen Regulierung von Stablecoins. Ein neues Gesetz namens GENIUS könnte dafür sorgen, dass diese digitalen Währungen künftig klar geregelt und offiziell zugelassen werden – ein bedeutender Schritt für die ganze Branche.
Der Markt für Stablecoins wächst rasant: Aktuell beläuft sich das gesamte Volumen auf rund 252 Milliarden US-Dollar. Marktführer ist der Tether mit über 156 Milliarden, gefolgt vom USDC mit rund 61 Milliarden. JPMorgans Einstieg könnte diese Entwicklung noch beschleunigen.
Interessant ist auch, dass JPMorgan Krypto-ETFs als Kreditsicherheiten zulassen will. Dazu gehört zum Beispiel der iShares Bitcoin Trust von BlackRock. Das zeigt, wie stark traditionelle Finanzinstitute inzwischen in den Krypto-Bereich investieren.
Der JPMorgan-Chef Jamie Dimon steht Bitcoin zwar weiterhin skeptisch gegenüber und vergleicht es mit Zigaretten, doch er sieht großes Potenzial in der Blockchain-Technologie. Sein Unternehmen arbeitet zudem mit anderen US-Großbanken zusammen, um eventuell einen gemeinsamen Stablecoin zu entwickeln.
Was bedeutet das für die Schweiz? Wenn Banken wie JPMorgan eigene Stablecoins lancieren, könnten bald auch Schweizer Grossbanken wie UBS oder Migrosbank eigene digitale Währungen herausbringen – vielleicht einen „UBS-Dollar“ oder „Migrosbank-Franken“. Das würde den digitalen Finanzmarkt hierzulande weiter verändern und könnte Bitcoin und Co. neue Konkurrenz machen.
Fazit
Die Entwicklung von Stablecoins bei den grossen Banken zeigt, dass die digitale Währungswelt weiter im Umbruch ist. Es lohnt sich, die nächsten Schritte genau zu beobachten, denn digitale Franken oder Dollar könnten bald Realität werden.
The world’s largest bank, JPMorgan, has filed a trademark for what appears to be a stablecoin called ‘JPMD’ pic.twitter.com/LQg09Ga2LG
— db (@tier10k) June 16, 2025