Do.. Juni 19th, 2025

Während der COVID-19-Pandemie entdeckten viele Filipinos in Axie Infinity eine überraschende Einkommensquelle: Sie züchteten, kämpften und handelten mit den digitalen Kreaturen, um mit dem In-Game-Token „Smooth Love Potion“ (SLP) und dem Governance-Token AXS Belohnungen zu verdienen, die sie gegen Ethereum eintauschten. Das Spiel verlangte den Erwerb von drei Axies und einer Ronin-Wallet, worin sich vor allem gut vernetzte Investoren und einkommensschwache Spieler über „Scholar“-Programme zusammenfanden – die einen stellten die Axies, die anderen ernteten die Erträge und teilten sie je nach Vereinbarung.

 

Für viele wurde das tägliche Spielen zu einer existenziellen Alternative, die im Idealfall über dem philippinischen Mindestlohn lag und Familien ein Auskommen sicherte. Doch hinter der anfänglichen Euphorie verbarg sich ein instabiles System: Der Wert von SLP und AXS hing maßgeblich von einem stetigen Zustrom neuer Spieler ab und fiel bei abnehmender Nachfrage rasant ab.

Im März 2022 erreichte die Verwundbarkeit des Ökosystems ihren Tiefpunkt, als die nordkoreanische Lazarus-Gruppe über die Ronin-Brücke 173 600 ETH und 25,5 Mio. USDC im Wert von rund 540 Mio. USD entwenden konnte – der bislang größte DeFi-Hack aller Zeiten. Dieses Ereignis erschütterte das Vertrauen in die Sicherheit von Blockchain-Spielen und führte zu Diskussionen über eine stärkere Regulierung und technische Absicherung.

Ob Axie Infinity langfristig mehr als nur ein kurzlebiger Hoffnungsträger bleibt, hängt von stabilen Tokenpreisen, robusten Sicherheitsmaßnahmen und klaren gesetzlichen Rahmenbedingungen ab. Während einige Spieler dank Play-to-Earn ihre finanzielle Lage verbesserten, mahnen Kritiker, dass ohne transparente Kontrolle und nachhaltige Ökonomie das Risiko eines plötzlichen Wertverfalls oder neuer Hacks besteht.

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