So.. Mai 25th, 2025

Die fusionierte Großbank UBS ist heute ein Koloss im globalen Finanzsystem – mächtig, international verzweigt, systemrelevant. Seit der Notübernahme der Credit Suisse hat sich das Gewicht der UBS dramatisch erhöht. Doch während manche Investoren sich von „too big to fail“ trösten lassen, lauern im Schatten der Größe auch erhebliche Risiken.

Die schiere Größe der neuen UBS bringt nicht nur Macht, sondern auch Komplexität mit sich. Je größer das Gebilde, desto anfälliger wird es für systemische Schocks. Interne Strukturen lassen sich schwieriger kontrollieren, Risiken breiten sich schneller aus – gerade in Bereichen wie Investmentbanking oder bei hochverschuldeten Unternehmenskunden. Und: Auch wenn der Staat im Notfall einspringt, schützt das Aktionäre nicht vor Kursverlusten oder Dividendenkürzungen.

Ein weiterer Schwachpunkt liegt in der Integration der Credit Suisse. Die Altlasten dieser Bank – rechtliche Streitigkeiten, toxische Vermögenswerte, verlorenes Vertrauen – müssen von der UBS abgearbeitet werden. Das kann Kapital binden, Managementressourcen aufzehren und für jahrelange Unsicherheit sorgen.

Zudem bewegt sich UBS in einem schwierigen Marktumfeld. Die geopolitischen Spannungen, die hohe Inflation und die Unsicherheit rund um die Zinspolitik der Zentralbanken treffen auch große Banken. Margen schrumpfen, regulatorischer Druck steigt. Und das bedeutet: Die Erträge der UBS könnten stagnieren, während die Risiken zunehmen.

Auch die Rolle der UBS als systemrelevante Bank ist ein zweischneidiges Schwert. Zwar gilt sie als „too big to fail“, aber genau das macht sie auch zur Zielscheibe für strengere Auflagen, politische Einflussnahme und internationale Kontrolle. In einem nächsten globalen Finanzschock könnte genau diese Größe zur Bürde werden.

Fazit: Die neue UBS ist zweifellos ein globaler Gigant – aber Investoren sollten sich nicht von ihrer Größe blenden lassen. Wer blind auf Stabilität setzt, vergisst, dass Stabilität im Finanzsystem oft nur eine Illusion ist.

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