So.. Mai 25th, 2025

„Sell in May and go away“ ist eine bekannte Börsenweisheit, die vor allem unter Aktienhändlern und Investoren kursiert. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Spruch? Und macht es wirklich Sinn, im Mai seine Aktien zu verkaufen?

Der Spruch lässt sich sinngemäß mit „Verkaufe im Mai und kehre erst im Herbst zurück“ übersetzen. Er basiert auf der Beobachtung, dass Aktienkurse in den Sommermonaten – insbesondere zwischen Mai und Oktober – tendenziell schlechter abschneiden als im Rest des Jahres. Viele Anleger glauben deshalb, es sei klüger, im Mai auszusteigen, um Kursverluste in der sogenannten „Sommerflaute“ zu vermeiden, und erst später – typischerweise im Herbst – wieder einzusteigen.

Der Ursprung des Sprichworts liegt vermutlich in der Londoner Finanzwelt des 19. Jahrhunderts. Damals zogen sich viele Investoren im Sommer aufs Land zurück, wodurch das Handelsvolumen an den Börsen sank. Diese saisonalen Muster haben sich über die Jahre in Statistiken niedergeschlagen: Historische Daten zeigen, dass in vielen Jahren die besten Börsenmonate zwischen November und April lagen.

Aber Vorsicht: Auch wenn die Strategie auf Vergangenheitswerten basiert, ist sie keine Garantie für zukünftige Gewinne. Märkte sind dynamisch und hängen von vielen Faktoren ab – darunter Zinsen, politische Ereignisse oder Unternehmensdaten. Ein starrer Ausstieg im Mai kann also auch bedeuten, dass man wichtige Kursgewinne verpasst. Zudem entstehen beim ständigen Kaufen und Verkaufen Transaktionskosten und möglicherweise auch steuerliche Nachteile.

Für langfristig orientierte Anleger ist es meist sinnvoller, investiert zu bleiben und Kursschwankungen auszuhalten, statt auf saisonale Muster zu setzen. Wer sich trotzdem an der „Sell in May“-Strategie orientieren möchte, sollte sie kritisch prüfen und mit anderen Faktoren kombinieren – etwa der allgemeinen Marktlage, dem eigenen Risikoprofil oder fundamentalen Analysen.

Sell in May and Go Away: Gilt das auch für Bitcoin?

Die Börsenweisheit „Sell in May and go away“ wird traditionell auf Aktienmärkte angewendet, doch zunehmend fragen sich Krypto-Anleger: Gilt diese saisonale Regel auch für Bitcoin? Ein Blick auf die historischen Kursverläufe zeigt, dass auch der Bitcoin in den Sommermonaten – besonders von Mai bis September – häufiger mit Kursrückgängen oder Seitwärtsbewegungen zu kämpfen hatte. Zwar ist der Kryptomarkt deutlich volatiler und weniger berechenbar als klassische Finanzmärkte, doch es lassen sich gewisse saisonale Muster erkennen.

Zwischen November und April verzeichnete Bitcoin in vielen Jahren die stärksten Kursanstiege – unter anderem wegen höherer Marktaktivität, institutioneller Investoren und bullischer Jahresenden. Dennoch bleibt Vorsicht geboten: Wer im Mai starr verkauft, verpasst möglicherweise starke kurzfristige Rallyes. Auch Transaktionsgebühren und Steueraspekte sollten bedacht werden.

Für langfristige Hodler könnte sich ein durchgehendes Halten lohnen, während kurzfristige Trader saisonale Trends – wie das „Sell in May“-Muster – als Orientierung nutzen können, ohne blind darauf zu vertrauen.

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