Fr.. Mai 23rd, 2025

Während der Westen wirtschaftlichen Druck über Sanktionen ausübt, reagieren autoritäre Staaten wie Russland, China und der Iran mit alternativen Strategien – allen voran durch die Nutzung von Öl und Kryptowährungen. Was auf den ersten Blick nach einem Flickenteppich aus Notlösungen aussieht, offenbart bei genauerem Hinsehen ein koordiniertes Vorgehen, das die globale Wirtschaftsordnung herausfordert.

Russland etwa nutzt seine riesigen Ölreserven, um auch trotz Embargos weiterhin Einnahmen zu generieren – allerdings nicht mehr in Dollar. Stattdessen wird zunehmend auf den chinesischen Yuan, den indischen Rupie oder sogar Bitcoin gesetzt. Parallel dazu baut das Land eigene Mining-Infrastruktur aus und fördert die Ansiedlung von Mining-Farmen in Sibirien, wo Energie billig und regulatorischer Druck gering ist. Die Devise lautet: Dollar raus, digitale Alternativen rein.

China wiederum verfolgt eine Doppelstrategie. Offiziell geht die Regierung hart gegen private Krypto-Nutzung vor. Doch im Hintergrund experimentieren staatliche Akteure mit Blockchain-Technologien und treiben die Entwicklung des digitalen Yuan voran – ein Instrument, das Handelsbeziehungen außerhalb des SWIFT-Systems ermöglicht. Auch bilaterale Deals mit sanktionierten Staaten wie Iran oder Venezuela werden zunehmend in alternativen Währungen oder Rohstoffen abgewickelt.

Der Iran zeigt sich besonders kreativ. Das Land, schwer von internationalen Sanktionen betroffen, legalisierte das Krypto-Mining bereits 2019 – und nutzt seitdem Bitcoin, um Importe wie Maschinen oder medizinische Güter zu bezahlen. Während westliche Banken blockieren, öffnen digitale Währungen neue Wege. Dass ein Teil des Stroms für das Mining aus illegal angeschlossenen Netzen stammt, wird dabei bewusst in Kauf genommen.

Alle drei Länder verbindet ein Ziel: die Umgehung des US-dominierten Finanzsystems. Öl wird zum Tauschgut, Kryptowährungen zu einem Werkzeug geopolitischer Selbstbehauptung. Was wie eine Flucht nach vorn wirkt, könnte langfristig jedoch den Einfluss des Westens im globalen Finanzsystem untergraben.

 

Quellen:

🇷🇺 Russland

🇨🇳 China

  • Entwicklung des digitalen Yuan für internationale Transaktionen
    China fördert die Nutzung des digitalen Yuan, um internationale Handelsbeziehungen außerhalb des SWIFT-Systems zu ermöglichen.

  • Beteiligung an Ship-to-Ship-Transfers mit Russland
    Chinesische Raffinerien bevorzugen den Kauf von russischem Öl über Ship-to-Ship-Transfers, um direkte Sanktionen zu vermeiden.

🇮🇷 Iran

  • Legalisierung von Krypto-Mining zur Umgehung von Sanktionen
    Der Iran hat das Krypto-Mining legalisiert und nutzt die erzeugten Kryptowährungen, um Importe zu bezahlen und westliche Sanktionen zu umgehen.

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