Mi.. Apr. 30th, 2025

Im Vorfeld der alliierten Invasion in der Normandie am 6. Juni 1944 – dem sogenannten D-Day – trafen die Alliierten zahlreiche logistische und strategische Vorbereitungen. Eine besonders ungewöhnliche Maßnahme bestand in der Schaffung einer neuen Währung für das befreite Frankreich: Die Briten druckten im Geheimen französische Francs, um das besetzte Land nach der Landung finanziell zu stabilisieren und gleichzeitig die Kontrolle über die Geldversorgung sicherzustellen.

Diese Noten wurden unter strengster Geheimhaltung von der britischen Druckerei Bradbury Wilkinson and Company im Auftrag der US-amerikanischen Regierung und der britischen Behörden produziert. Sie waren Teil eines größeren wirtschaftlichen und politischen Plans der Alliierten, der nicht nur die physische Befreiung Frankreichs, sondern auch dessen wirtschaftliche und staatliche Stabilität gewährleisten sollte. Die Idee war, das Vertrauen der französischen Bevölkerung in die neue Währung und die anrückenden Befreier zu stärken – und gleichzeitig einen möglichen wirtschaftlichen Zusammenbruch nach der deutschen Besatzung zu verhindern.

Die Währungseinheiten wurden als „Allied Military Currency“ (AMC) ausgegeben, genau genommen als „französische Francs der Alliierten Militärverwaltung“. Diese Francs unterschieden sich optisch leicht von den vorherigen Ausgaben, trugen jedoch französische Designs und Bezeichnungen. Insgesamt wurden mehr als 2 Milliarden Francs in Form dieser Noten gedruckt. Sie kamen direkt nach der Landung zum Einsatz und ersetzten die bisherigen Zahlungsmittel im Zuge des Zusammenbruchs der Vichy-Regierung.

Diese Maßnahme stieß allerdings auf starken Widerstand – insbesondere von General Charles de Gaulle, der befürchtete, dass die Geldpolitik damit unter US-amerikanische Kontrolle geraten könnte. Die Amerikaner hatten vorab den französischen General nicht informiert, was zu diplomatischen Spannungen führte. Dennoch setzte sich der militärische Pragmatismus durch, und die Währung wurde in den befreiten Gebieten offiziell eingeführt.

Quellen:

  1. US National Archives (NARA) – Allied Military Currency
  2. The National Archives (UK) – British Printing of Allied Currency
  3. YouTube Video: „The Secret Currency of D-Day“ (History Hustle)
  4. Digital Public Library of America – Allied Military Currency
  5. FRASER (Federal Reserve Archive) – Allied Military Currency Notes

By Christian Mäder

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