Die Schweiz war lange ein Finanzplatz, der von Diskretion und stabilen Rahmenbedingungen profitierte. Doch mit der weltweiten Einführung von digitalen Zentralbankwährungen (wie dem digitalen Euro oder dem E-Yuan) droht eine Transformation, die das klassische Bankensystem und insbesondere das Schweizer Modell erheblich untergraben könnte.
Wenn immer mehr Länder ihre eigenen digitalen Währungen herausgeben und diese direkt mit Verbrauchern interagieren, könnte der Bedarf an traditionellen Banken stark abnehmen. Die Rolle der Schweiz als Drehscheibe für Vermögensverwaltung und Offshore-Konten steht damit zur Disposition. Gleichzeitig haben internationale Regulierungen wie der automatische Informationsaustausch das legendäre Schweizer Bankgeheimnis bereits weitgehend ausgehöhlt.
Einige Fragen, die dringend diskutiert werden müssten:
- Wie kann die Schweiz ihre Position als Finanzzentrum im digitalen Zeitalter behaupten?
- Soll sie selbst eine führende Rolle in der Entwicklung von privaten oder staatlich unterstützten Digitalwährungen einnehmen?
- Wird das Schweizer Finanzwesen durch FinTech und Blockchain-Technologien überleben oder verdrängt?
Das Thema wird bislang erstaunlich wenig in der öffentlichen Debatte geführt – dabei könnte es in den nächsten Jahren entscheidend für den Wohlstand des Landes sein.