Gold und Bitcoin gelten als sichere Häfen, doch eines haben sie gemeinsam: Sie werfen keine Zinsen ab. Wer sein Geld klassisch anlegt – sei es auf dem Sparbuch, in Anleihen oder Tagesgeld – erwartet eine regelmäßige Verzinsung. Doch sowohl physisches Gold als auch Bitcoin generieren keine laufenden Erträge. Bedeutet das, dass sie eine schlechte Investition sind?
Gold hat sich über Jahrtausende als Wertspeicher etabliert. Staaten, Zentralbanken und wohlhabende Investoren halten es nicht wegen Zinsen, sondern als Schutz vor Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheit. Sein Wert steigt meist dann, wenn das Vertrauen in Währungen oder Finanzsysteme sinkt. Bitcoin wird oft als digitales Gold bezeichnet, da es ebenfalls ein begrenztes Angebot hat und nicht beliebig vermehrt werden kann. Auch er dient zunehmend als Inflationsschutz, doch Zinsen gibt es nicht – zumindest nicht direkt.
Während Banken Guthaben verzinsen, funktioniert Bitcoin anders. Wer seine Coins einfach nur hält, erhält keine Rendite. Allerdings bieten Krypto-Börsen und DeFi-Plattformen Möglichkeiten, Bitcoin zu verleihen oder in Staking-Protokolle einzubinden, um damit eine Art passives Einkommen zu erzielen. Doch diese Methoden bergen Risiken, insbesondere durch Plattformausfälle oder Hacks.
Gold kann ebenfalls verliehen werden, meist an institutionelle Investoren, die es für Handelsgeschäfte nutzen. Doch auch hier sind die Erträge gering, und das Risiko ist nicht zu unterschätzen. Wer Gold oder Bitcoin hält, setzt in erster Linie auf langfristige Wertsteigerung statt laufender Zinsen.
Letztlich bleibt die Frage: Braucht eine Anlageform zwingend Zinsen, um attraktiv zu sein? Wer Inflation ausgleichen oder sein Vermögen schützen will, setzt auf Sachwerte wie Gold oder Bitcoin. Sie sind keine Ertragsbringer, aber in Krisenzeiten oft eine der besten Absicherungen.