Fr.. Feb. 14th, 2025

Die Debatte über den Energieverbrauch von Bitcoin ist seit Jahren ein heiß diskutiertes Thema. Immer wieder steht die Kryptowährung im Kreuzfeuer der Kritik, da ihr Betrieb immense Mengen an Strom erfordert. Doch wie schneidet eine Bitcoin-Transaktion im Vergleich zu einer traditionellen Transaktion mit einer VISA-Karte ab? Ein genauer Blick auf die Zahlen und Mechanismen hinter beiden Systemen hilft, diese Frage zu klären.

Der Energieverbrauch von Bitcoin-Transaktionen

Bitcoin basiert auf der Blockchain-Technologie, die durch ein Proof-of-Work-System gesichert wird. Miner lösen komplexe mathematische Probleme, um neue Blöcke zu validieren und die Blockchain zu sichern. Dieser Prozess erfordert Hochleistungs-Hardware und enorme Mengen an Energie.

Schätzungen zufolge benötigt eine einzige Bitcoin-Transaktion durchschnittlich zwischen 500 und 1.000 Kilowattstunden Strom – genug, um einen durchschnittlichen europäischen Haushalt für etwa einen Monat mit Energie zu versorgen. Diese Zahl beinhaltet nicht nur die Verifizierung der Transaktion selbst, sondern auch den Betrieb des gesamten Bitcoin-Netzwerks, der notwendig ist, um die Sicherheit und Integrität der Blockchain zu gewährleisten.

VISA und der Energieverbrauch des traditionellen Finanzsystems

Im Vergleich dazu wirkt eine VISA-Transaktion auf den ersten Blick deutlich energieeffizienter. Studien zeigen, dass eine einzelne VISA-Zahlung nur etwa 0,0015 Kilowattstunden benötigt. Dies liegt daran, dass VISA auf zentralisierte Server zurückgreift, die optimiert sind, um Millionen von Transaktionen gleichzeitig abzuwickeln.

Allerdings deckt diese Zahl nicht den gesamten Energieverbrauch des traditionellen Finanzsystems ab. Banken, Geldautomaten, Filialen, Serverfarmen und weitere Infrastrukturkomponenten tragen ebenfalls zum Stromverbrauch bei. Eine genaue Erfassung dieses Gesamtverbrauchs ist schwierig, da viele Prozesse intransparent sind.

Direkter Vergleich oder Äpfel und Birnen?

Der direkte Vergleich zwischen Bitcoin und VISA hinkt, da beide Systeme unterschiedliche Ziele verfolgen. Bitcoin ist ein dezentrales Netzwerk, das ohne zentrale Instanz funktioniert und globale, grenzenlose Transaktionen ermöglicht. VISA hingegen ist ein zentralisiertes Netzwerk, das von Unternehmen kontrolliert wird.

Während VISA Transaktionen in Sekundenbruchteilen abwickelt, benötigt eine Bitcoin-Transaktion mehrere Minuten bis Stunden. Doch Bitcoin bietet ein hohes Maß an Sicherheit und Unveränderlichkeit, das in zentralisierten Systemen schwer zu erreichen ist.

Verbesserungspotenziale

Der Energieverbrauch von Bitcoin wird zunehmend optimiert. Mit dem Einsatz erneuerbarer Energien durch Mining-Unternehmen und dem möglichen Wechsel zu effizienteren Konsensmechanismen wie Proof-of-Stake könnte Bitcoin in Zukunft umweltfreundlicher werden.

Auf der anderen Seite arbeitet auch VISA daran, seinen Energieverbrauch weiter zu senken, indem es Server-Infrastrukturen modernisiert und auf nachhaltigere Lösungen setzt.

Fazit

Eine Bitcoin-Transaktion benötigt aktuell deutlich mehr Strom als eine Transaktion mit einer VISA-Karte. Dennoch ist der Vergleich nur bedingt fair, da beide Systeme unterschiedlichen Zwecken dienen. Während VISA vor allem auf Effizienz und Geschwindigkeit setzt, legt Bitcoin Wert auf Dezentralisierung und Sicherheit. Die Frage nach dem „besseren“ System hängt daher stark von den individuellen Prioritäten und dem jeweiligen Anwendungsfall ab. In jedem Fall bleibt die Herausforderung bestehen, den Energieverbrauch beider Systeme nachhaltig zu gestalten.

By Christian Mäder

Publisher and Founder >> Christian Mäder auf LinkedIn

One thought on “Bitcoin oder VISA: Welche Transaktion verbraucht wirklich mehr Strom?”
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