Genf: Das verborgene Zentrum des globalen Öl- und Rohstoffhandels

Genf hat sich als bedeutender globaler Knotenpunkt im Rohstoffhandel etabliert, insbesondere im Ölsektor. Schätzungen zufolge werden etwa 35% des weltweiten Ölhandels über Genf abgewickelt. Besonders hervorzuheben ist der Handel mit russischem Öl: Rund 80% dieses Öls werden über Genf gehandelt.

Die Stadt beherbergt zahlreiche führende Rohstoffhandelsfirmen wie Vitol, Glencore, Trafigura, Gunvor und Mercuria. Diese Unternehmen spielen eine zentrale Rolle im globalen Rohstoffhandel. Insgesamt sind in der Schweiz über 900 Rohstoff-Handelsfirmen ansässig, die etwa 10.000 Personen beschäftigen, wobei ein signifikanter Anteil dieser Firmen und Arbeitskräfte in Genf konzentriert ist.

Die Attraktivität Genfs als Handelsplatz lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen:

• Politische und wirtschaftliche Stabilität: Die Schweiz bietet ein stabiles Umfeld, das für internationale Geschäfte förderlich ist.
• Qualifizierte Arbeitskräfte: Die Verfügbarkeit von Fachpersonal im Finanz- und Handelssektor unterstützt die Branche.
• Gut ausgebautes Finanzsystem: Die Präsenz zahlreicher Banken und Finanzdienstleister erleichtert komplexe Handelsgeschäfte.
• Günstige steuerliche Rahmenbedingungen: Steuerliche Vorteile machen den Standort für Unternehmen attraktiv.

Diese Faktoren haben dazu beigetragen, dass sich Genf neben anderen Schweizer Städten wie Zug und Lugano als führendes Zentrum im globalen Rohstoffhandel positionieren konnte.

Allerdings steht die Branche auch in der Kritik, insbesondere hinsichtlich Transparenz, Geldwäscherei und Menschenrechten, da einige Rohstoffe aus politisch instabilen Ländern stammen. Die Schweiz hat daher Maßnahmen ergriffen, um die Geschäftstätigkeiten der Branche zu regulieren und unterstützt internationale Bemühungen für einen nachhaltigen und fairen Handel mit Rohstoffen.

Insgesamt spielt Genf eine zentrale Rolle im globalen Rohstoffhandel und trägt wesentlich zur Schweizer Wirtschaft bei.

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