Fr.. Feb. 14th, 2025

Unter dem Titel „Für eine finanziell starke, souveräne und verantwortungsvolle Schweiz (Bitcoin-Initiative)“ plant ein privates Komitee, die Schweizerische Nationalbank (SNB) zur Investition in Bitcoin zu verpflichten. Federführend ist Yves Bennaïm, ein Westschweizer Internetpionier und Experte für Kryptowährungen.

Der Initiativtext wurde bereits im Bundesblatt veröffentlicht, wie die Publikationsplattform Fedlex zeigt. Die Sammelfrist für die notwendigen 100’000 Unterschriften läuft bis Ende Juni 2026. Der Vorschlag zielt darauf ab, die Bundesverfassung zu ändern: Neben der bisherigen Währungsreserve in Gold soll die SNB künftig auch Bitcoin halten.

Bitcoin als verpasste Chance?

Die Idee, Bitcoin in die SNB-Strategie zu integrieren, ist nicht neu. Bereits 2022 empfahlen Aktionäre unter der Leitung von Krypto-Pionier Luzius Meisser, monatlich eine Milliarde Franken in Bitcoin zu investieren. Dieser Vorschlag hätte sich ausgezahlt: Statt einer mageren Rendite von unter 2,5 % aus Staatsanleihen hätte die erste Krypto-Anlage einen Gewinn von über 148 % erzielt. Durch regelmäßige Käufe hätte die SNB Milliarden generieren können.

Trotz dieser Zahlen wies der damalige SNB-Präsident Thomas Jordan die Idee zurück. Bitcoin erfülle nicht die Anforderungen an Währungsreserven. Jetzt setzt das Initiativkomitee darauf, mit Unterstützung der Schweizer Bevölkerung einen neuen Versuch zu starten.

Yves Bennaïm bleibt optimistisch

„Wir sind überzeugt, die 100.000 Unterschriften zu erreichen. Unterstützung erhalten wir von der BAS und diversen Krypto-Unternehmen. Rund 10 % der Schweizer besitzen bereits Bitcoin oder Kryptowährungen – das sind deutlich mehr als 100.000 Menschen. Es geht darum, sie zu mobilisieren“

erklärt Yves Bennaïm.

Er sieht auch Chancen für eine spätere Abstimmung: „Bis dahin wird die Akzeptanz von Bitcoin wachsen, und immer mehr Menschen werden die Vorteile verstehen. Es wird herausfordernd, aber es ist keine unrealistische Vision.“

Bitcoin und das globale Wettrennen

Die Idee einer nationalen Bitcoin-Reserve ist nicht nur in der Schweiz ein Thema. In den USA etwa hat der designierte Präsident Donald Trump eine „strategische nationale Bitcoin-Reserve“ angekündigt. Statt beschlagnahmte Bitcoin zu verkaufen, sollen diese als Grundlage dienen, ergänzt durch zusätzliche Investitionen.

Solche Pläne erhöhen den Druck auf andere Staaten. Länder wie Russland oder China müssten Bitcoin am Markt kaufen oder verstärkt auf Mining setzen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Russland hat bereits erste Schritte zur Legalisierung und Förderung von Bitcoin unternommen.

Für die Schweizerische Nationalbank bietet sich die Möglichkeit, eine Vorreiterrolle einzunehmen. Ob die Initiative Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten – die Weichen für eine potenziell historische Entscheidung sind jedoch gestellt.

Quellen:

 

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