Es wird immer deutlicher, dass dezentrale, token-basierte Finanzinfrastrukturen eine Schlüsselrolle in der Zukunft einnehmen werden – sowohl technisch als auch ökonomisch, politisch und rechtlich. Doch bisher fehlt es an einer klaren Metrik für die „Dezentralität“ von DeFi-Protokollen und an benutzerfreundlichen Werkzeugen, die es ermöglichen, diese Protokolle systematisch zu analysieren. Genau hier setzt DeFiScan an.
Mit DeFiScan hat das DeFi Collective ein innovatives Analyse-Tool entwickelt, das den Dezentralisierungsgrad von DeFi-Protokollen in drei Stufen (Stage 0-2) bewertet. Ähnlich wie die Plattform L2BEAT für Layer-2-Lösungen bietet DeFiScan eine transparente und kostenfreie Möglichkeit, DeFi-Protokolle systematisch zu prüfen und ein breites Spektrum an Kennzahlen für Nutzer verständlich aufzubereiten. Bis zum Jahr 2025 plant das Team, bis zu 95 % des gesamten DeFi-Total Value Locked (TVL) zu erfassen und abzubilden.
Die DeFiScan-Klassifizierung: Was wird bewertet?
In der ersten Klassifizierungsrunde stehen die Protokolle Aerodrome, Liquity, Velodrome v-2, DYAD, Maverick v-2, PoolTogether v-5 und Possum-Portals-v2 im Fokus. Die Methodik von DeFiScan stützt sich dabei auf fundierte Vorarbeiten führender Experten der Branche wie Vitalik Buterin, Ben Halpin sowie Katrin Schuler und Fabian Schär. Mit einem speziell entwickelten EVM-Scanning-Tool werden sämtliche Smart Contracts eines DeFi-Protokolls systematisch analysiert und anhand des DeFiScan-Klassifizierungsschemas bewertet:
- Blockchain
Ein DeFi-Protokoll „erbt“ den Dezentralisierungsgrad seiner Basis-Blockchain. So wie L2BEAT für das Ethereum-Ökosystem Standards für Layer-2-Lösungen setzt, dient die Blockchain-Basis als wichtiger Messfaktor für die Dezentralität des darauf aufbauenden Protokolls. - Upgradability und Berechtigungen (permissioned functions)
Die Frage, wer über welche Funktionen eines Protokolls Kontrolle hat, ist zentral. Die Inhaberschaft kann stark variieren – von Multi-Sig-Wallets bis hin zu on-chain Governance oder vollständiger Immutability. Verschiedene Risikoparameter sind hier relevant, und DeFiScan nimmt eine detaillierte Einzelfallbewertung vor, um die Kontrolle über die jeweiligen Funktionen abzubilden. - Autonomy
Hier wird untersucht, wie stark ein Protokoll von externen Quellen wie Oracles oder anderen DeFi-Protokollen abhängig ist. Diese Abhängigkeiten beeinflussen den Grad der Autonomie und tragen Risiken in sich, die eine zentrale Rolle in der Klassifizierung spielen. - Exit Window
Ein Exit-Fenster erhöht die Sicherheit für Nutzer, wenn ein Protokoll über permissioned functions verfügt. Dieses Fenster ermöglicht es Nutzern, im Fall kritischer Änderungen das Protokoll zu verlassen und schützt so vor potenziellen Risiken. - Interfaces (Frontends)
Die Schnittstellen, über die Nutzer auf das Protokoll zugreifen, sind ein essenzieller Bestandteil des DeFi-Stacks. Einschränkungen oder das Fehlen redundanter Schnittstellen können Risiken für Endnutzer bergen und werden bei der Bewertung berücksichtigt.
Eine Plattform für Transparenz und Nutzerfeedback
DeFiScan geht noch einen Schritt weiter und öffnet seine Plattform für Nutzer-Reviews. Jeder kann Protokoll-Bewertungen einreichen, wodurch eine transparente und gemeinschaftliche Analyseumgebung entsteht. Das Ziel ist es, durch kollektive Informationen die DeFi-Welt sicherer und verständlicher zu gestalten.
Ein Blick in die Zukunft der Dezentralität
Mit DeFiScan bietet das DeFi Collective ein wegweisendes Tool, das das Verständnis für DeFi-Protokolle erweitert und eine Brücke zwischen den technischen Anforderungen und den Bedürfnissen der Nutzer schlägt. Die Plattform setzt Maßstäbe für die Bewertung von Dezentralität und liefert ein notwendiges Instrument, um den zukünftigen Wert und die Sicherheit von DeFi-Systemen transparent zu beurteilen.