An den Schaltern der Stadt Zug können ab dem 1. Juli Beträge von bis zu 200 Franken in Bitcoin bezahlt werden. Diese Meldung ging durchs Internet, diverse Tech-Magazine und Blogs griffen diese Meldung auf. Damit möchte sich das Crypto Valley Zug als Standort für Startups positionieren und sozusagen der neue (digitale) Finanzplatz der Schweiz werden.
Dies hat die Parlamentarier der Stadt Zürich, Martin Luchsinger und Matthias Wiesman (beide GLP) animiert, auch beim Stadtrat Zürich eine schriftliche Anfrage zu platzieren.
- Wie beurteilt der Stadtrat den Pilotversuch zu Bitcoins in der Stadt Zug?
- Welche Chancen und Risiken sieht der Stadtrat bei der Verwendung von Kryptowährungen, wie z.B. Bitcoins, zur Zahlung staatlicher Dienstleistungen?
- Welche Chancen und Risiken sieht der Stadtrat bei einem allfälligen Einsatz von digitalen Bezahlsystemen, wie z.B: Paymit, Twint, etc., zur Zahlung staatlicher Dienstleistungen?
- Sind dem Stadtrat Fälle bekannt, bei denen Bürgerinnen und Bürger Dienstleistungen der Stadt oder Steuern mit einer Kryptowährung bezahlen wollten?
- Verfügt der Stadtrat über aktuelle Daten zur Verwendung von Kryptowährungen in der Stadt Zürich; wenn nein, plant er in naher Zukunft entsprechende Daten zu erheben?
- Sind bereits Exponenten aus der Wirtschaft oder Wissenschaft mit dem Wunsch an die Verwaltung herangetreten, sich verstärkt mit Blockchain-Technologie, Kyptowährungen und digitalen Bezahlsystemen zu befassen und allenfalls Versuche zu starten oder zu unterstützen?
- Plant der Stadtrat in naher Zukunft ebenfalls einen Versuch mit Kryptowährungen und/oder neuen digitalen Bezahlsystemen?
- Welche Auswirkungen könnte eine Pionierrolle bei der Verwendung von Kryptowährungen und der schnellen Einführung von digitalen Bezahlungssystemen auf die Verwaltung, die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Zürich und auf den Wirtschaftsraum Zürich haben?
- Welche Auswirkungen hätte eine weltweite Akzeptanz von Kryptowährungen als offizielles Zahlungsmittel auf die Stadt Zürich und insbesondere die städtische Verwaltung?
- Werden für die parallele Verwendung von Schweizer Franken und „digitalen Münzen“ bereits heute Vorbereitungen getroffen oder hält der Stadtrat den Durchbruch von Kryptowährungen kurz- und mittelfristig für unwahrscheinlich?
- Wie schätzt der Stadtrat diesbezüglich die Entwicklung nationaler und internationaler digitaler Be-zahlsysteme ein (Twint, Paymit, ApplePay, etc.)?
- Verfügt die Stadt über eine Strategie, um die Verwendung von Kryptowährungen zur Bezahlung städtischer Leistungen und Abgaben zu ermöglichen; wenn nicht, plant er eine solche in naher Zukunft zu erarbeiten?
Kommentar
Der Stadtrat wird diese Fragen bald beantworten. Momentan unternimmt die Stadt Zürich herzlich wenig, um Startups zu helfen. Gründen kann nur, wer genug Budget hat, zig Business Angels an Board holen kann oder ein ETH-Spin-off ist. Bis anhin konnten sich die Banken Technologie und Innovation stets einkaufen. Ob dies auch in Zukunft funktionieren wird? Eine Investition in die Bitcoin-Technolgoie wäre eine gute Möglichkeit, etwas für den Technologiestandort Schweiz zu tun. Eine grosse Chance, damit der Finanzplatz Schweiz auch in Zukunft (vielleicht) eine Rolle spielen wird.
Quellen
>> Schriftliche Anfrage an den Stadtrat der Stadt Zürich (pdf)
>> Pressemitteilung der Stadt Zug, 3.05.2016
>> Quelle Foto: Stadt Zürich