Bitcoin wurde einst als Antwort auf die weltweite Finanzkrise der Jahre 2007/2008 geschaffen. Sein geheimnisvoller Erfinder Satoshi Nakamoto wollte seine digitale Währung vom staatlichen Einfluss der Notenbanken befreien und eine neue Währung auf den Markt bringen, deren Wert ausschliesslich von Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Diese Prinzipien gelten für Bitcoin bis heute.
Vom Exoten zur akzeptierten Zahlungsmethode
Seit der Veröffentlichung des Whitepapers und dessen praktischer Umsetzung ist viel passiert. Bitcoin erlebte Höhen und Tiefen, doch der immer wieder von manchen Experten vorhergesagte vollständige Untergang der Mutter aller Kryptowährungen ist ausgeblieben. Ganz im Gegenteil konnte sich Bitcoin in immer mehr Bereichen des täglichen Lebens durchsetzen.
Längst kann man Bitcoin heute von Automaten beziehen, damit bezahlen oder die Kryptowährung zur Diversifikation seines Portfolios nutzen. Doch auch im täglichen Gebrauch bedienen sich einige Branchen des Coins. So haben Online-Casinos schnell erkannt, dass sie Kryptowährungen wie Bitcoin in ihre Zahlungsmethoden aufnehmen sollten, um ihren Kunden eine möglichst breite Palette von Einzahlungsmöglichkeiten bieten zu können. Die Branche ist heute von enormer Konkurrenz geprägt.
Das gilt nicht für die Schweiz, wo staatliche Beschränkungen den Markt abschotten; dieser besteht mittlerweile ausschliesslich aus Online-Casinos, die als Ableger der staatlich lizenzierten Spielbanken agieren. Ein vertrauenswürdiger Vergleichsanbieter für die Schweiz listet diese mit all ihren Angeboten für Spieler im Detail auf. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass diese Online-Casinos Bitcoin noch nicht in ihrem Portfolio haben; schliesslich gilt die Schweiz europaweit als Mekka für Krypto-Unternehmen. Diese haben vielfach hierzulande ihren Sitz, weil sie auf ein Krypto-freundliches Umfeld treffen.
40 Prozent Rendite in wenigen Monaten
Dieses hat sich in letzter Zeit weltweit positiv für Bitcoin entwickelt. Das zeigte sich auch in den vergangenen Wochen und Monaten. Trotz aller Volatilität konnte Bitcoin seit Beginn dieses Jahres einen Kursanstieg von mehr als 40 Prozent verzeichnen. Das ist eine Rendite, von der viele Assets nur träumen können. Die Gründe dafür waren vielfältig.
Zunächst erlebte Bitcoin mit der Zulassung der ersten Bitcoin-Spot-ETFs seinen grossen Durchbruch in der Finanzwelt. Der Run auf die Bitcoin-Börsen setzte sofort ein. Zuvor hatten sich zahlreiche grosse Vermögensverwalter, wie BlackRock, darum bemüht, eine Zulassung von der amerikanischen Börsenaufsicht SEC zu erhalten.
ETF-Zulassung, Halving und sinkende Inflation trieben die Preise an
Das lange Ringen fand in den ersten Tagen des Jahres, als die SEC alle Anträge genehmigte. Dieser Schritt kam schlussendlich nicht mehr überraschend, schon in den Wochen zuvor hatten sich die Meldungen und Prognosen dahingehend überschlagen. Als es dann tatsächlich so weit war, begann der Kurs von Bitcoin dramatisch zu steigen.
Wie erwartet erreichte der Wert der digitalen Währung zwei Monate später einen neuen historischen Höchstwert. Dazu beigetragen haben auch das im April durchgeführte Halving. Dieser Schritt hatte in der Vergangenheit immer zu neuen Kursrekorden geführt; entsprechend gross waren auch diesmal die Erwartungen an die Halbierung der Bitcoin-Belohnungen. Immerhin geht es dabei auch um eine künstliche Verknappung des Angebots, das auch einen verstärkten Zuspruch trifft. Die Voraussetzungen für neue Höchstwerte waren also mehr als nur gegeben. Dies galt auch für die erwarteten Zinssenkungen der wichtigsten Notenbanken der Welt. Doch hier verbarg sich schon ein Risiko, das mit ausschlaggebend für den Rückgang des BTC-Preises ist.
Inflationskrise in den USA prolongiert
Seit mehr als zwei Jahren hält die Inflation die Wirtschaft fest in ihrem Griff. Die Notenbanken entschlossen sich schnell, massiv dagegen auszutreten und beendeten ihre Nullzinspolitik, die sie zuvor rund 15 Jahre lang betrieben hatten. Schritt um Schritt stiegen die Leitzinsen an, bis sie schliesslich in den USA und Europa so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr waren.
Der enorme Druck, den hohe Leitzinsen auf die Wirtschaft ausüben, begann bald zu wirken. Die hohen Inflationsraten begannen zu sinken, entsprechend optimistisch zeigten sich die Währungshüter, dass sie 2024 ihre Hochzinspolitik beenden könnten. Lange Zeit rechneten die Märkte mit zumindest drei Zinssenkungen in den USA und das noch in diesem Jahr. Starten sollte die Zinswende im Juni. Doch so wie es derzeit aussieht, wird daraus nichts. Die Inflation in den USA stieg zuletzt wieder etwas an, das macht die US-Notenbank vorsichtig. Sie dürfte ihre erste Zinssenkung voraussichtlich auf September dieses Jahres verschieben, um die Entwicklung der Inflation länger beobachten zu können.
Gewinnmitnahmen und Vorsicht prägen das Bild
Das führt bei Kryptoinvestoren zu mehr Vorsicht. Traditionell helfen niedrige Zinsen Bitcoin und Co, weil die Anleger bei hohen Zinsen das Risiko der Volatilität scheuen. Die Aussicht auf baldige Zinssenkungen hatte alle Märkte beflügelt. Das galt für Aktien ebenso wie für Kryptowährungen. Jetzt folgte ein Rückschlag, weil viele Beobachter vorsichtig geworden sind. Daneben ist Bitcoin sein grosser Erfolg in den ersten Monaten des Jahres „zum Verhängnis“ geworden. Zahlreiche Anleger haben ihre Gewinne mitgenommen, um sich eine hohe Rendite zu sichern. Sie warten derzeit die weiteren Entwicklungen ab, bevor sie wieder einsteigen.
Das Ende April durchgeführte Halving drückt vorerst ebenfalls den Preis. Der erhoffte Preisanstieg tritt zumeist nicht sofort auf, sondern erst mit einer Verzögerung. Das gibt Anlegern die Hoffnung, dass der BTC-Preis mittelfristig wieder ansteigt und sich zu neuen Rekorden aufschwingt. Die Volatilität von Bitcoin führt historisch betrachtet immer zu deutlichen Swings, das ist derzeit nicht anders.
Nach dem ersten Hype rund um die Bitcoin-Spot-ETFs hat sich das Interesse an der Kryptowährung normalisiert. Doch ausgerechnet die Europäische Zentralbank (EZB) könnte für einen neuen Aufschwung sorgen. Sie steht weiterhin zu ihrer Absicht, ab Juni dieses Jahres eine Zinswende einzuleiten. Immerhin ist die Inflationsrate im Euroraum niedriger als in den USA, das könnte den Umschwung begünstigen.
Senkt die EZB die Zinsen, wird die amerikanische Notenbank Fed in Kürze folgen. Damit wäre das Umfeld für Bitcoin wieder auf Grün gesetzt und die Kryptowährung könnte sich in neue Höhen aufschwingen.