Do. Apr 25th, 2024

Viele Spielerinnen und Spieler würden es heutzutage sicherlich bevorzugen, mit Kryptowährungen, wie dem Bitcoin, im Online Casino bezahlen zu können. Doch noch immer gibt es selbst unter den besten Schweizer Online Casinos nicht besonders viele Anbieter, die dies ermöglichen. Insbesondere, wenn man die Auswahl auf legale Online Casinos in der Schweiz beschränkt, stellt man fest, dass Bitcoin hier nirgendwo eine Option ist. Doch warum ist dies so?

Geldwäsche mit Bitcoins erleichtert?

Geldwäsche ist der Prozess, bei dem man Geld, das aus illegalen Quellen stammt in irgendeiner Form so verwendet, dass es zu legalem Geld wird. Natürlich ist Geldwäsche bei Geld, das nicht eindeutig nachverfolgbar ist, ein größeres Problem. Beispiele hierfür sind Bargeldzahlungen, Edelmetalle und eben auch Kryptowährungen.

In einem herkömmlichen, landbasierten Casino könnte der Prozess relativ einfach vonstatten gehen. Spieler 1 verfügt über Geld, das er aus illegalen Drogenverkäufen akquiriert hat. Dieses Geld existiert nur schwarz. Also tauscht Spieler 1 eine gewisse Summe in Jetons um. Im Spielcasino wartet bereits ein Bekannter: Spieler 2. Diesem gibt er nun die Jetons und Spieler 2 tauscht sie wieder in echtes Geld um.

Spieler 1 kann nun also behaupten, dass er sein ganzes Geld im Casino verloren hat. Spieler 2 hingegen hat einen Nachweis, woher sein neuer Reichtum stammt. Das gilt nun also nicht mehr als Schwarzgeld, sondern ist gewaschen und damit frei verfügbar. Wenn Spieler 2 sich von diesem Geld nun also ein Luxusauto kauft, so braucht er keine kritischen Nachfragen zu befürchten. Kommen diese doch, so hat er einen glasklarer Nachweis über die legale Herkunft des Geldes.

Online kann man derartige Geldwäscheaktivitäten nicht so leicht durchführen. Schließlich kann man nicht einfach einem anderen Spieler seine Jetons auf der Toilette übergeben. Trotzdem existieren auch hier Möglichkeiten. So könnte man beispielsweise bei einem Online Pokerspiel untereinander spielen. Einige Spieler verlieren dabei extra ihre Einsätze zugunsten eines anderen Spielers. Dieser kann anschließend das Geld in Form von Gewinnen abheben und hat damit einen Nachweis über dessen Herkunft.

Oder man nutzt einen Casino Bonus in der Schweiz und vervielfacht so seine ursprüngliche Einzahlung. Nach dem Umsetzen hat sich eine solche Einzahlung häufig deutlich vermehrt.

Was hat dies alles mit Bitcoin zu tun? Im Gegensatz zu landbasierten Spielcasinos bei denen die Identität der Spieler praktisch immer einwandfrei festgestellt werden kann, ist dies online nicht immer der Fall. So kann man zwar mittels Ausweis und anderen Identifikationskarten in Kombination mit einer Videoaufnahme relativ sicher sein. Allerdings kann man gestohlene Identitäten online nicht zu 100% ausschließen. Kommen nun Einzahlungen und Auszahlungen auch noch aus mehr oder weniger anonymen Quellen, wie dies bei Bitcoin der Fall ist, wird es noch schwieriger.

Schließlich würde man bei Überweisung auf ein Schweizer Konto stets auch wissen, dass der Kontoinhaber bereits ein rigoroses Verfahren zur Identifikation durchlaufen hat. Dort wurde also bereits die Identität des Spielenden verifiziert. Bei Bitcoin ist dies in der Theorie zwar auch der Fall. Allerdings gibt es auch hier Mittel und Wege, um diese Verifikation zu umgehen. Grund genug, dass viele Online Casinos derzeit wenig Lust auf Bitcoin als Zahlungsmethode haben. Schließlich fallen hohe Strafen an, wenn eine Aufsichtsbehörde bemerkt, dass in einem bestimmten Online Casino Geldwäsche ermöglicht wurde.

Volatilität ist ein Problem

Darüber hinaus gibt es allerdings auch noch einige ganz praktische Gründe, warum Bitcoin für viele Casinos nicht wirklich taugt. So kann man sich folgendes Szenario vor Augen führen: nehmen wir an, ein Spieler zahlt umgerechnet 100 Fr. in Bitcoin ein. Nun spielt dieser einige Runden, lässt jedoch sein Guthaben für ein Jahr im Online Casino liegen.
In der Zwischenzeit tut sich bei der Kryptowährungen hingegen einiges. Der Bitcoin ist nun doppelt so viel wert. Kommt der Spieler also nach einem Jahr auf das Online Casino zu und möchte seine Auszahlung anfordern, so hat das Online Casino im Zweifelsfall den Gegenwert von 100 Fr. eingenommen und muss nun den Gegenwert von 200 Fr. auszahlen. Diese Problematik kann nur dann umgangen werden, wenn das Online Casino die Währungen nicht umgetauscht, sondern in der Ursprungsform hält. Dies sorgt jedoch wieder für Probleme in der Buchhaltung.

Alles in allem ist Bitcoin also nicht einfach in Online Casinos zu implementieren. Auch wenn es manche Online Casinos gibt, die Bitcoin akzeptieren, sind dies meistens keine konzessionierten Online Casinos aus der Schweiz. Stattdessen handelt es sich eigentlich immer um dubiose Etablissements mit einer Lizenz aus der Karibik oder Malta.

Man kann nur abraten, dort zu spielen. Weder weiß man, ob die Spielergebnisse wirklich zufällig sind. Noch weiß man, ob man an seine Gewinne kommt, wenn man diese auszahlen lassen möchte. Auch wenn es die eine oder andere Website gibt, die einen anderen Anschein erwecken möchte, ist es nicht legal in solchen Online Casinos zu spielen.

Begeisterte Spielerinnen und Spieler müssen daher im Moment mit dem Umweg vorliebnehmen, ihre Bitcoins zunächst in Schweizer Franken umzutauschen und anschließend dann die Einzahlung zu tätigen. Dies sollte für die allermeisten jedoch auch kein allzu großes Problem darstellen.

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