Der Online-Versandhändler Amazon plant ab der Saison 2021/2022 Live-Übertragungen der Fussball Champions League. Die Plattform sicherte sich im Ausschreibungsverfahren die Rechte an ausgewählten Spielen am Dienstagabend. Der überwiegende Teil der Übertragungen wird ab der kommenden Saison hingegen über den Streamingdienst DAZN laufen. Der bisherige Platzhirsch Sky ging etwas überraschend leer aus.
Die meisten der 137 Spiele des Rechtepaketes sicherte sich in der Ausschreibung der Streamingdiesnt DAZN. Dieser darf ab der Saison 2021/2022 insgesamt 121 Spiele live und in der Konferenz übertragen. Amazon erhält Rechte, um pro Spieltag eine Dienstagspartie live auszustrahlen. Wie genau Amazon die Spiele in die deutschen Haushalte bringen will, ist noch unklar. Wahrscheinlich ist aber, dass man ein extra Angebot dafür einrichten wird. Ob die Spiele auch im klassischen Fernsehen übertragen werden, ist noch nicht definiert.
Sollte eine deutsche Mannschaft den Sprung ins Finale schaffen, muss diese Partie live im frei empfangbaren Fernsehen laufen. Bisher übernahm diese Aufgabe das ZDF.
Amazon beantragt Rundfunklizenz
Amazon schiesst nicht nur fleissig Satelliten ins Weltall, jetzt hat hat laut Medienberichten eine Rundfunklizenz beantragt. Unklar ist allerdings bisher, welche genauen Absichten der Anbieter damit verfolgt. Möglich wäre einerseits eine Übertragung im linearen Fernsehprogramm, andererseits könnte es auch um einen neuen Streamingsender gehen. Der Name des Programmes soll „Prime Video Live“ lauten. Notwendig könnte dieses Vorgehen werden, da Amazon ab der Saison 2021/2022 Rechte an Übertragungen der Champions League hält. Die bisherigen Angebote der Plattform benötigen keine Rundfunklizenz. Der Medienstaatsvertrag, der für die Klassifizierung entscheidend ist, stuft die bekannten On-Demand Angebote als zulassungsfrei ein. Wenn hingegen die Absicht bestehen sollte, ein Angebot im linearen Fernsehen zu schaffen, wäre dafür eine Rundfunklizenz notwendig.
Fussball-Übertragungen auf Amazon sind für den Versandhändler kein Neuland. So hat Amazon bereits die Rechte an Audio-Übertragungen, welche über „Amazon Music“ verwertet werden. Darüber hinaus arbeitet die Plattform bereits seit Längerem mit anderen Diensten wie DAZN und Eurosport zusammen. Über „Amazon Prime“ kann der „Eurosport Player“ dazu gebucht werden. Dieser strahlt 30 Partien pro Saison aus.