Die Kreditkartenfirmen Mastercard und Visa haben angekündigt, dass ihre Karten künftig nicht mehr auf der pornografischen Webseite Pornhub eingesetzt werden können. Die entsprechenden Verbindungen würden blockiert, teilten die beiden US-Unternehmen mit. Der Schritt steht in Zusammenhang mit einem Bericht der Zeitung „New York Times“ und dem Schweizer Fernsehen. Demzufolge zeigten viele der bei Pornhub veröffentlichten Videos Szenen von Gewalt und Inhalte mit Kinderpornographie. Pornhub ist eine der meistbesuchten Webseiten weltweit. Mastercard erklärte, die Zahlungssperre sei definitiv, für Visa-Karten gilt sie offenbar nur vorläufig.
Sperrung erfolgt ohne Gerichtsbeschluss
Interessant dabei ist vor allem, dass VISA- und Mastercard sich einmal mehr abgesprochen haben und die Sperrung willkürlich, also ohne Gerichtsbeschloss erfolgt. Das ist ok, denn die beiden Kartenfirmen können selber entscheiden, wen sie beliefern und wen nicht. Aber es zeigt einmal mehr auf, wieviel Macht sich bei diesen beiden Firmen konzentriert.
Pornhub, mit der Zentrale im kanadischen Montreal, wies indes die Vorwürfe zurück. Das Vorgehen sei «extrem enttäuschend», schreibt Pornhub und verweist auf kürzliche Massnahmen gegen illegale Inhalte: So habe man anonymen Nutzern untersagt, Inhalte bei Pornhub hochzuladen. Die Entscheidungen von Mastercard und Visa seien auch «schrecklich für die hunderttausenden Models, die auf unsere Plattform als Einnahmequelle zählen».
Es ist schrecklich für die hunderttausenden Models, die auf unsere Plattform als Einnahmequelle zählen.