Die Volksrepublik China ist nicht nur eine der aufsteigenden Weltmächte, sondern auch ein essentieller Akteur auf US-finanzpolitischer Ebene. Als ein Gläubiger, der über den höchsten Anteil an amerikanischen Staatsanleihen unter allen ausländischen Staaten verfügt, hat China eine starke und wechselseitige Verbindung zur einstigen Supermacht geknüpft. Die Gesamtsumme dieser Anleihen beläuft sich laut Informationen aus US-Außenministeriums aktuell auf rund 1,12 Billionen US-Dollar, das ist eine gewaltige Summe.
Doch diese Summe schwindet kontinuierlich: Bereits seit zwei Jahren sind die chinesischen Investitionen im Niedergang begriffen, im Mai erreichten sie sogar den tiefsten Stand seit April 2017. Seit Februar sinkt die Zahl der US-Schuldscheine, die sich in chinesischem Besitz befinden, stetig weiter. Im Mai betrug die negative Differenz zum Vormonat April stolze 3 Milliarden Dollar, das zeigt deutlich den Wertverlust, den die amerikanischen Staatsanleihen in chinesischen Augen erleiden.

China bleibt wichtigster ausländische Gläubiger
Dennoch: China – das schließt vom chinesischen Staat kontrollierte Unternehmen sowie private Investoren ein – ist und bleibt vorerst der wichtige ausländische Gläubiger der Vereinigten Staaten von Amerika. Insgesamt ist nur die FED ( U.S. Federal Reserve System) in dieser Hinsicht noch bedeutender, sie ist im Besitz von rund 3.02 Milliarden US-Dollar. Die Rolle der FED wird weiterhin bedeutsam bleiben müssen, denn in Bezug auf die Staatsverschuldung scheinen die USA nicht willens, das bisherige Tempo zu verlangsamen. Insgesamt beläuft sich laut den Informationen aus dem Monat Mai die vollständige Auslandsverschuldung der Vereinigten Staaten auf gute 6.539 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem satten Plus von 1,6 Prozent.