Do. Dez 12th, 2024

Die Stadt Zug führte im Anschluss an die Konsultativabstimmung von Ende Juni 2018 bei allen rund 220 Inhaberinnen und Inhaber einer digitalen ID eine Online-Befragung durch. Daran nahmen 95 Personen teil. Die Auswertung der Umfrage brachte eine generell hohe Akzeptanz für E-Voting zutage. Ein detaillierter Bericht, der auf die technischen Aspekte fokussiert, wurde nun in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern und der Firma Luxoft fertiggestellt. Dieser Schlussbericht zeigt die verschiedenen Vorteile der dezentralisierten Abstimmungslösung auf, erklärt die Architektur des Systems und gibt Aufschluss über das Feedback der Zugerinnen und Zuger, welche an diesem E-Voting-Test teilgenommen hatten.

Gemäss den Projektpartnern, Stadt Zug, Hochschule Luzern Informatik und Luxoft, wurde der Nachweis erbracht, dass ein blockchainbasiertes E-Voting unter realistischen Bedingungen funktioniert. Das dezentralisierte Abstimmungsverfahren überzeugte mit einigen herausragenden Vorteilen im Vergleich zu zentralisierten E-Voting-Abstimmungsverfahren. Beispielsweise wird durch das Blockchainsystem sowohl die Sicherheit als auch die Transparenz der Abstimmung erhöht, ohne dass die Anonymität der Wählenden gefährdet wird.

Die Umfrage bei den Inhaberinnen und Inhaber einer digitalen ID zeigt ein klares Ergebnis. Mehr als drei Viertel der Befragten begrüssen die Einführung von E-Voting. Trotz dieser grundsätzlich grossen Zustimmung ist die Skepsis bezüglich der Sicherheit von E-Voting weit verbreitet. Jedoch sind mehr als 20 Prozent der Umfrageteilnehmenden der Ansicht, dass die Blockchaintechnologie elektronische Abstimmungen sicherer machen kann. Zudem sind viele der Meinung, dass die Zuger Bevölkerung neben der Möglichkeit des E-Votings weiterhin brieflich abstimmen können sollte. Obwohl die Teilnehmenden den Abstimmungsprozess einfach und verlässlich fanden, hatten einige mit technischen Problemen der digitalen ID zu kämpfen. Ausserdem wurde bemängelt, dass die Stadt nicht genügend darüber informierte, dass eine Abstimmung durchgeführt würde.

Die digitale ID der Stadt Zug wurde im November 2017 eingeführt und befindet sich noch immer in der Testphase. Im Oktober 2018 wurde mit dem Free-Floating-Veloverleih Airbie ein Pilotprojekt lanciert, bei dem die digitale ID zum Registrieren des Benutzerkontos verwendet wird. Als nächstes soll die digitale ID als Bibliotheksausweis eingesetzt werden können.

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